Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
liturgische Bewegungen
litụrgische Bewegungen,die Anfang des 20. Jh. innerhalb versch. Kirchen einsetzenden, v. a. von akadem. Kreisen getragenen Bemühungen um liturg. Erneuerung, deren Ziel es war, dem Gottesdienst seine Stellung als Zentrum des Gemeindelebens zurückzugewinnen. In der kath. Kirche gingen entscheidende Impulse von den Benediktinerabteien Solesmes (Frankreich) und Beuron, seit 1913/14 von Maria Laach aus, die v. a. von der kath. Jugendbewegung (R. Guardini) aufgenommen wurden. Papst Pius XII. griff das Anliegen der l. B. 1947 in der Enzyklika »Mystici Corporis« auf; ihren Höhepunkt fanden die zahlr. Reformbestrebungen in der Liturgiekonstitution des 2. Vatikan. Konzils (1963). In den evang. Kirchen Dtl.s erfolgten wesentl. Impulse durch den Berneuchener Kreis und die liturg. Konferenzen einzelner Landeskirchen (später verbunden in der »Luth. Liturg. Konferenz Dtl.s«); in der anglikan. Kirche durch die Oxford-Bewegung. In den orth. Kirchen gibt es keine l. B. im eigentl. Sinn, da der Gottesdienst (die »göttl. Liturgie«) traditionell die zentrale Stellung im Leben der Gemeinden einnimmt.
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