Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
litauische Literatur.
lịtauische Literatur.Die litauische Volksdichtung kennt viele Märchen und Volkslieder (Dainos). Im 18. Jh. begann mit K. Donelaitis (* 1714, ✝ 1780) eine weltl. Kunstpoesie. Im 19. Jh. ragen S. Daukantas (* 1793, ✝ 1864) und A. Baranauskas (* 1835, ✝ 1902) hervor. Bes. wichtig für die nat.-romant. Bewegung war Maironis (* 1862, ✝ 1932). Den Realismus vertraten V. Kudirka (* 1858, ✝ 1899), Žemaitė (* 1845, ✝ 1921) u. a. In symbolist. und impressionist. Richtung schrieben W. S. Vydūnas (* 1868, ✝ 1953), J. Baltrušaitis (* 1873, ✝ 1944), M. Gustaitis (* 1870, ✝ 1927) u. a. Romane verfassten Putinas (* 1893, ✝ 1967), V. Krėvė-Mickevičius (* 1882, ✝ 1954) u. a. Während der Unabhängigkeitsperiode 1918-40 nahm die l. L. einen großen Aufschwung. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen viele litauische Schriftsteller in die Emigration (K. Bradunas, H. Radauskas, J. Aistis, B. Brazdžionis u. a.). Für Litauen war nach 1956 eine breite Entwicklung aller literar. Gattungen und Themen und damit eine Hinwendung zur Moderne kennzeichnend, u. a. durch die Lyriker E. Mieželaitis, J. Vaičiunaitė, J. M. Marcinkevičius, der auch Erzähler und Dramatiker ist, und die Erzähler J. Avyžius, V. Bubnis, M. Sluckis, V. Zilinskaitė. So konnte nach der staatl. Unabhängigkeit 1991 der Anschluss an die internat. Strömungen der Literatur erfolgen, auch durch Vertreter der jüngeren Generation wie die Lyriker D. Kajokas und J. Erlickas, die Prosaautoren V. Juknaitė, R. Gavelis, L. Gustaskas, J. Ivanauskaitė. Auch die l. L. in der Emigration (u. a. A. Škėme, A. Landsbergis, K. Ostrauskas, A. Mackus), deren Werke nun wieder im Land selbst gedruckt werden, wächst so wieder mit der Literatur in Litauen zusammen.
▣ Literatur:
Scholz, F.: Die Literaturen des Baltikums. Ihre Entstehung u. Entwicklung. Opladen 1990.
lịtauische Literatur.Die litauische Volksdichtung kennt viele Märchen und Volkslieder (Dainos). Im 18. Jh. begann mit K. Donelaitis (* 1714, ✝ 1780) eine weltl. Kunstpoesie. Im 19. Jh. ragen S. Daukantas (* 1793, ✝ 1864) und A. Baranauskas (* 1835, ✝ 1902) hervor. Bes. wichtig für die nat.-romant. Bewegung war Maironis (* 1862, ✝ 1932). Den Realismus vertraten V. Kudirka (* 1858, ✝ 1899), Žemaitė (* 1845, ✝ 1921) u. a. In symbolist. und impressionist. Richtung schrieben W. S. Vydūnas (* 1868, ✝ 1953), J. Baltrušaitis (* 1873, ✝ 1944), M. Gustaitis (* 1870, ✝ 1927) u. a. Romane verfassten Putinas (* 1893, ✝ 1967), V. Krėvė-Mickevičius (* 1882, ✝ 1954) u. a. Während der Unabhängigkeitsperiode 1918-40 nahm die l. L. einen großen Aufschwung. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen viele litauische Schriftsteller in die Emigration (K. Bradunas, H. Radauskas, J. Aistis, B. Brazdžionis u. a.). Für Litauen war nach 1956 eine breite Entwicklung aller literar. Gattungen und Themen und damit eine Hinwendung zur Moderne kennzeichnend, u. a. durch die Lyriker E. Mieželaitis, J. Vaičiunaitė, J. M. Marcinkevičius, der auch Erzähler und Dramatiker ist, und die Erzähler J. Avyžius, V. Bubnis, M. Sluckis, V. Zilinskaitė. So konnte nach der staatl. Unabhängigkeit 1991 der Anschluss an die internat. Strömungen der Literatur erfolgen, auch durch Vertreter der jüngeren Generation wie die Lyriker D. Kajokas und J. Erlickas, die Prosaautoren V. Juknaitė, R. Gavelis, L. Gustaskas, J. Ivanauskaitė. Auch die l. L. in der Emigration (u. a. A. Škėme, A. Landsbergis, K. Ostrauskas, A. Mackus), deren Werke nun wieder im Land selbst gedruckt werden, wächst so wieder mit der Literatur in Litauen zusammen.
▣ Literatur:
Scholz, F.: Die Literaturen des Baltikums. Ihre Entstehung u. Entwicklung. Opladen 1990.