Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lüneburg
I Lüneburg,ehem. Fürstentum; entstand 1269 durch die 1. Erbteilung des Herzogtums Braunschweig-L.; nach dem Lüneburger Erbfolgekrieg (1369-88) im Besitz der braunschweig. Linie der Welfen (Residenz 1371 nach Celle verlegt); 1705 aufgelöst und mit dem Kurfürstentum Hannover vereinigt.
II Lüneburg,
1) RegBez. in Ndsachs., 15 505 km2, (1998) 1,637 Mio. Ew., umfasst die Landkreise Celle, Cuxhaven, Harburg, Lüchow-Dannenberg, L., Osterholz, Rotenburg (Wümme), Soltau-Fallingbostel, Stade, Uelzen und Verden.
2) Landkreis im RegBez. L., Ndsachs., 1 322 km2, (1998) 161 000 Einwohner.
3) Hptst. von 1) und Kreisstadt von 2), 65 800 Ew.; am N-Rand der Lüneburger Heide, an der schiffbaren Ilmenau (zur Elbe); Univ. (gegr. 1989), FH Nordostndsachs., Sitz der Ostdt. Akademie, Museum für das Fürstentum L., Dt. Salzmuseum, Ostpreuß. Landesmuseum; Textil- und Bekleidungs-, Elektroind., Maschinenbau, Kunststoff verarbeitende, chem., Nahrungsmittelind.; Soleförderung für den Kurbetrieb; Hafen am Elbeseitenkanal.- L. ist die einzige unzerstörte Stadt der norddt. Backsteingothik. Sie besteht aus vier Siedlungskernen: »Marktviertel« mit der Michaeliskirche (1376-1434); »Sandviertel« mit der Johanniskirche (13.-14. Jh., 108 m hoher Turm); »Salzviertel« (Lambertikirche 1860 abgebrochen); »Wasserviertel« mit der spätgot. Nikolaikirche. Der älteste Teil des Rathauses (14.-18. Jh.) ist die Gerichtslaube (1328-31). Herzogl. Stadtschloss (1695-98); Heiliggeisthospital (14.-19. Jh.); barockes Kaufhaus (1741-45); Alter Kran (14. Jh.); rein gotisch erhaltener Platz »Am Sande« mit zahlr. Giebelhäusern des 15./16. Jh. In der Nähe Kloster Lüne (1172 gegr. Benediktinerinnenabtei, heute Damenstift).- Entstand aus einer Billungerburg (um 950); Stadtrecht vermutlich von Heinrich dem Löwen (1247 bestätigt); 1267/69-1371 Residenz des Fürstentums L.; 1371-1637 reichsstadtähnl. Rechte; im 14.-16. Jh. durch bed. Salzgewinnung und -handel führendes Mitgl. der Hanse; Salzproduktion 956-1980.
Literatur:
Hennigs, U.: Die Lüneburger Salzmonopole. Entwicklung u. Niedergang. Rheinfelden 1987.
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