Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lähmung
Lähmung,eingeschränkte Fähigkeit (Parese) oder vollständige Unfähigkeit (Paralyse), einen Muskel oder eine Muskelgruppe zu bewegen. Myogene L. sind die Folgen von Muskelerkrankungen (z. B. Muskelentzündung). Die wesentlich häufigeren neurogenen L. beruhen auf einem Funktionsausfall motor. Nerven oder Nervenkerne. Die zentrale L. geht vom Bereich des ersten motor. Neurons (zw. Großhirnrinde und Hirnnervenkernen bzw. Großhirnrinde und Rückenmarksvorderhörnern) aus. Sie ist gewöhnlich mit Tonuserhöhung der betroffenen Muskeln verbunden (spast. L.). Zerebrale L. gehen vom Gehirn, spinale L. vom Rückenmark aus. Die periphere L. ist im Unterschied zur zentralen L. die Folge einer Schädigung im Bereich des zweiten Neurons (zw. Hirnnervenkernen bzw. Rückenmarksvorderhörnern und dem Erfolgsorgan); sie ist mit Verminderung des Muskeltonus, Muskelatrophie u. a. verbunden (schlaffe L.). Nach der Ausbreitung einer L. unterscheidet man zw. Monoplegie (eine Gliedmaße betroffen), Diplegie (doppelseitige L.) und Tetraplegie (alle vier Gliedmaßen betroffen).
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