Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lyon
I Lyon[ljɔ̃], Hptst. des frz. Dép. Rhône und der Region Rhône-Alpes, 422 400 Ew.; die Agglomeration ist mit 1,26 Mio. Ew. die zweitgrößte Stadt und das zweitgrößte Wirtschafts- und Kulturzentrum Frankreichs, am Zusammenfluss von Rhone und Saône; Sitz eines Erzbischofs; drei Univ., kath. Universitätsinst., Akademie der Wiss., Lit. und Kunst, weitere Hochschulen, Sitz des internat. Krebsforschungsinstituts, bed. Bibliotheken, Museen (u. a. Textilmuseum), Oper und mehrere Theater; seit 1989 Sitz von Interpol; Lyoner Messe (seit Anfang des 15. Jh.); vielseitige Ind. (u. a. Metall-, Bau-, pharmazeut., chem., Elektro- und elektron. Ind., Lokomotiv- und Kfz-Bau, Aluminiumwerke); die Textilind. hat ihr Schwergewicht von der Seidenverarbeitung auf die Kunstfaserherstellung verlegt. Kreuzungspunkt wichtiger Straßen und Bahnlinien, Binnenhafen, internat. Flughafen Satolas (TGV-Station von S. Calatrava); Börse.- Die histor. Stadtanlage mit Bauten aus den versch. Epochen wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Rechts der Saône liegt der älteste Siedlungskern Fourvière, das röm. Forum vetus (mit zwei röm. Theatern; Archäolog. Museum am Ausgrabungsgelände) mit Kathedrale Saint-Jean (12.-15. Jh.), Kirche Saint-Paul (12. Jh.), Renaissancehäuser, Justizpalast (1832-1842) und Wallfahrtskirche Notre-Dame auf dem Mont Fourvière (1872-96). Auf der Halbinsel zw. Saône und Rhone u. a. das Rathaus (1646-55) und das Palais Saint-Pierre (ehem. Benediktinerkloster des 17. Jh.; Museum); ferner die Kirchen Saint-Nizier (15./16. Jh.) und Saint-Bonaventure (14./15. Jh.), die Börse (1855-60) und das Hôtel-Dieu (1741 begonnen von J.-G. Soufflot; mit Museum). Südlich von der Place Bellecour (17. Jh.) die älteste Kirche L. Saint-Martin d'Ainay (1107 geweiht; im Chor Mosaikfußboden des 12. Jh.). Zahlr. moderne Bauten, u. a. Kirchen, Verwaltungsgebäude sowie die nach Umbau durch J. Nouvel 1993 neu eröffnete Oper (»Opéra Nouvel«).- L., das gallisch-röm. Lugdunum, wurde unter Augustus die Hptst. der Provinz Gallia Lugdunensis und schon im 2. Jh. n. Chr. Bischofssitz. 1032/34 kam es mit dem Königreich Burgund an das Hl. Röm. Reich, 1307 an Frankreich. Im späten MA. war die Stadt einer der wichtigsten Messeplätze des Abendlandes. Ein Aufstand der Bürger gegen das revolutionäre Regime in Paris wurde 1793 blutig niedergeschlagen.
II Lyon, Konzile von
[- - ljɔ̃], das 13. und 14. in Lyon abgehaltene ökumenische Konzil. - Im Mittelpunkt des 1. Konzils von L. (28. 6.-17. 7. 1245), einberufen durch Papst Innozenz IV., standen die Wirtschafts- und Verwaltungsreform des kirchl. Besitzes, die Kreuzzugsfrage und die Absetzung Kaiser Friedrichs II. Zentrale Themen des 2. Konzils von L. (7. 5.-17. 7. 1274), einberufen durch Papst Gregor X., waren die Union mit der Ostkirche, die finanzielle Vorbereitung eines Kreuzzuges und Maßnahmen zur Kirchenreform.
I Lyon[ljɔ̃], Hptst. des frz. Dép. Rhône und der Region Rhône-Alpes, 422 400 Ew.; die Agglomeration ist mit 1,26 Mio. Ew. die zweitgrößte Stadt und das zweitgrößte Wirtschafts- und Kulturzentrum Frankreichs, am Zusammenfluss von Rhone und Saône; Sitz eines Erzbischofs; drei Univ., kath. Universitätsinst., Akademie der Wiss., Lit. und Kunst, weitere Hochschulen, Sitz des internat. Krebsforschungsinstituts, bed. Bibliotheken, Museen (u. a. Textilmuseum), Oper und mehrere Theater; seit 1989 Sitz von Interpol; Lyoner Messe (seit Anfang des 15. Jh.); vielseitige Ind. (u. a. Metall-, Bau-, pharmazeut., chem., Elektro- und elektron. Ind., Lokomotiv- und Kfz-Bau, Aluminiumwerke); die Textilind. hat ihr Schwergewicht von der Seidenverarbeitung auf die Kunstfaserherstellung verlegt. Kreuzungspunkt wichtiger Straßen und Bahnlinien, Binnenhafen, internat. Flughafen Satolas (TGV-Station von S. Calatrava); Börse.- Die histor. Stadtanlage mit Bauten aus den versch. Epochen wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Rechts der Saône liegt der älteste Siedlungskern Fourvière, das röm. Forum vetus (mit zwei röm. Theatern; Archäolog. Museum am Ausgrabungsgelände) mit Kathedrale Saint-Jean (12.-15. Jh.), Kirche Saint-Paul (12. Jh.), Renaissancehäuser, Justizpalast (1832-1842) und Wallfahrtskirche Notre-Dame auf dem Mont Fourvière (1872-96). Auf der Halbinsel zw. Saône und Rhone u. a. das Rathaus (1646-55) und das Palais Saint-Pierre (ehem. Benediktinerkloster des 17. Jh.; Museum); ferner die Kirchen Saint-Nizier (15./16. Jh.) und Saint-Bonaventure (14./15. Jh.), die Börse (1855-60) und das Hôtel-Dieu (1741 begonnen von J.-G. Soufflot; mit Museum). Südlich von der Place Bellecour (17. Jh.) die älteste Kirche L. Saint-Martin d'Ainay (1107 geweiht; im Chor Mosaikfußboden des 12. Jh.). Zahlr. moderne Bauten, u. a. Kirchen, Verwaltungsgebäude sowie die nach Umbau durch J. Nouvel 1993 neu eröffnete Oper (»Opéra Nouvel«).- L., das gallisch-röm. Lugdunum, wurde unter Augustus die Hptst. der Provinz Gallia Lugdunensis und schon im 2. Jh. n. Chr. Bischofssitz. 1032/34 kam es mit dem Königreich Burgund an das Hl. Röm. Reich, 1307 an Frankreich. Im späten MA. war die Stadt einer der wichtigsten Messeplätze des Abendlandes. Ein Aufstand der Bürger gegen das revolutionäre Regime in Paris wurde 1793 blutig niedergeschlagen.
II Lyon, Konzile von
[- - ljɔ̃], das 13. und 14. in Lyon abgehaltene ökumenische Konzil. - Im Mittelpunkt des 1. Konzils von L. (28. 6.-17. 7. 1245), einberufen durch Papst Innozenz IV., standen die Wirtschafts- und Verwaltungsreform des kirchl. Besitzes, die Kreuzzugsfrage und die Absetzung Kaiser Friedrichs II. Zentrale Themen des 2. Konzils von L. (7. 5.-17. 7. 1274), einberufen durch Papst Gregor X., waren die Union mit der Ostkirche, die finanzielle Vorbereitung eines Kreuzzuges und Maßnahmen zur Kirchenreform.