Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Luzern
Luzẹrn,1) Kt. der Schweiz, 1 493 km2, (1998) 343 200 Ew. (meist kath.), liegt teils im Mittelland, überwiegend im Voralpenland mit dem Brienzer Rothorn (2 350 m ü. M.) als höchster Erhebung; umfasst die Bez. (Ämter) Entlebuch, Hochdorf, Luzern, Sursee und Willisau. Wichtige Erwerbszweige sind Obst- und Ackerbau, im Gebirge Almwirtschaft; Maschinenbau, Textil-, Nahrungsmittel-, Holz- und Papierind.; Fremdenverkehr.
2) Hauptstadt von 1), am Ausfluss der Reuss aus dem Vierwaldstätter See, 436 m ü. M., 58 800 Ew.; Sitz der Kantonsbehörden; Fach- und Kunstschulen, Museen, Galerien, Verkehrshaus mit Planetarium, internat. Musikfestwochen, Kunstausstellungen; Fremdenverkehrszentrum und Kongressort; bed. Handelsplatz; größter Ind.standort des Kt. (v. a. Maschinen-, Apparatebau, Textilind., graf. Gewerbe).- Gut erhaltenes histor. Stadtbild: Auf dem linken Ufer der Reuss liegen die got. Franziskanerkirche (um 1280), die Jesuitenkirche (1666-69), der Rittersche Palast (1556-61), auf dem rechten Ufer die Peterskapelle (im Kern 12. Jh.), das Rathaus (1602-06), die Hofkirche (1633-44), das Löwendenkmal (1821) nach Entwurf von B. Thorvaldsen, das Bourbaki-Panorama am Löwenplatz, zahlr. Bürgerhäuser (seit dem 16. Jh.). Sechs Brücken, darunter zwei gedeckte Holzbrücken (die Kapellbrücke wurde 1993 durch Brand fast vollständig zerstört, 1994 rekonstruiert), verbinden die Altstadt mit der Neustadt. Zu den herausragenden Neubauten gehört das neue Kultur- und Kongresszentrum von J. Nouvel (1995-98), dem das alte Kunst- und Kongresshaus (1930-33) weichen musste.- L. entstand neben einem im 8. Jh. gegr. Benediktinerkloster; 1178 Stadtrecht. 1291 an die Habsburger verkauft, verbündete sich 1332 mit den Waldstätten; seit 1386 (Schlacht bei Sempach) unabhängig (1415 bestätigt); erwarb ein größeres Herrschaftsgebiet, das Kt. der Schweiz wurde; 1798-1803 Hptst. der Helvet. Rep.; danach Hptst. des Kt. Luzern.
Literatur:
A. Gerth, L., Vierwaldstättersee, Fotos v. Text v. Peter A. Meyer u. R. Schnieper. München 1994.
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