Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lungenkrebs
Lungenkrebs,bösartige Geschwulst (Krebs) der Lunge, die meist von der Schleimhaut der Bronchien (Bronchialkrebs) ausgeht. Häufigste Form ist das Plattenepithelkarzinom, dicht gefolgt von dem kleinzelligen Karzinom (bes. bösartig); seltener sind das Adenokarzinom (mit dem Alveolarzellenkarzinom) und das großzellige Karzinom sowie Mischformen.
Als Hauptursache (nach Schätzungen 90 %) des L. gilt das Rauchen, das aufgrund der Einwirkung von Teerprodukten u. a. Krebs erregenden Substanzen zur chron. Entzündung der Bronchien mit Zerstörung des Flimmerepithels und Ersatz durch Plattenepithel führt, wobei langfristige Entzündungsreize eine krebsige Entartung hervorrufen. Auch Krebs erregende Arbeitsstoffe wie Asbest, Arsen, Steinkohlenteer und ionisierende Strahlen (eingeatmetes Radon) kommen als Ursache in Betracht. Die Symptome bestehen zunächst in chron. Husten (»Raucherhusten«) mit verstärktem Auswurf (auch blutig). Bei Einengung zentraler Atemwege entwickelt sich eine stärkere Atemnot. Fieber, Nachtschweiß und Brustschmerzen können Anzeichen einer begleitenden Lungenentzündung oder der Tumorerkrankung selbst sein. Weitere Beschwerden entstehen durch Metastasenbildung, die v. a. Leber, Skelett, Gehirn und Nebennieren betrifft. Die Behandlung besteht bei örtlich begrenztem L. in der Entfernung eines Lungenlappens oder der gesamten rechten oder linken Lunge; v. a. bei kleinzelligem Bronchialkrebs ist eine Lebensverlängerung durch Kombination von zytostat. und Strahlentherapie möglich.
Literatur:
Delbrück, H.: L. Rat u. Hilfe für Betroffene u. Angehörige. Stuttgart u. a. 1993.
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