Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Luftverflüssigung
Luftverflüssigung,die Überführung von Luft aus dem gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand mithilfe der Kältetechnik. Die L. erfolgt unter Anwendung der thermodynam. Gesetze (Gasverflüssigung), d. h. durch Abkühlung oder Druckerhöhung (oder eine Kombination beider Prozesse). Zur Verflüssigung muss die Luft (bei 1 bar Druck) auf unter —192 ºC abgekühlt werden. Technisch ist ein mehrmaliges Durchlaufen des Zyklus Verdichten - Abkühlen (von außen) - Entspannen (Abkühlen von innen) erforderlich. Der wesentl. Schritt, die Entspannung, kann adiabatisch erfolgen (durch Leistungsabgabe über eine Expansionsmaschine) oder als Drosselprozess, d. h. unter Anwendung des Joule-Thomson-Effekts. Die versch. Verfahren der L. unterscheiden sich v. a. durch den Prozess der Entspannung. Diese erfolgt beim ältesten, für die Entwicklung der Kältetechnik und Tieftemperaturphysik wichtigsten Linde-Verfahren (C. von Linde, 1895) über eine Drosselspule, beim Claude-Verfahren (G. Claude, 1902) adiabatisch über eine Expansionsmaschine, beim Claude-Heylandt-Verfahren durch eine Kombination beider Entspannungsprozesse. Ein wichtiges Element ist bei allen Verfahren die Gegenstromkühlung (Wärmeaustauscher) der verdichteten Luft durch den entspannten und dadurch gekühlten, jedoch noch nicht verflüssigten Teil der Luft.
Luftverflüssigung,die Überführung von Luft aus dem gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand mithilfe der Kältetechnik. Die L. erfolgt unter Anwendung der thermodynam. Gesetze (Gasverflüssigung), d. h. durch Abkühlung oder Druckerhöhung (oder eine Kombination beider Prozesse). Zur Verflüssigung muss die Luft (bei 1 bar Druck) auf unter —192 ºC abgekühlt werden. Technisch ist ein mehrmaliges Durchlaufen des Zyklus Verdichten - Abkühlen (von außen) - Entspannen (Abkühlen von innen) erforderlich. Der wesentl. Schritt, die Entspannung, kann adiabatisch erfolgen (durch Leistungsabgabe über eine Expansionsmaschine) oder als Drosselprozess, d. h. unter Anwendung des Joule-Thomson-Effekts. Die versch. Verfahren der L. unterscheiden sich v. a. durch den Prozess der Entspannung. Diese erfolgt beim ältesten, für die Entwicklung der Kältetechnik und Tieftemperaturphysik wichtigsten Linde-Verfahren (C. von Linde, 1895) über eine Drosselspule, beim Claude-Verfahren (G. Claude, 1902) adiabatisch über eine Expansionsmaschine, beim Claude-Heylandt-Verfahren durch eine Kombination beider Entspannungsprozesse. Ein wichtiges Element ist bei allen Verfahren die Gegenstromkühlung (Wärmeaustauscher) der verdichteten Luft durch den entspannten und dadurch gekühlten, jedoch noch nicht verflüssigten Teil der Luft.