Luftkrieg
Luftkrieg,militär. Einsatz der Luftwaffe. Der L. besteht aus Luftaufklärung, -angriff, -verteidigung und -transport. Der strateg. L. richtet sich gegen feindl. Flugplätze und Stellungen sowie die Teilstreitkräfte Heer und Marine und gegen die Wirtschaft und die Bevölkerung des Feindlandes. Der takt. L. richtet sich in Angriff und Verteidigung gegen die feindl. Luftwaffe in der Luft; das eigene Heer wird durch unmittelbares Eingreifen in die Bodenkämpfe unterstützt.
Geschichte: Im Ersten Weltkrieg wurden Luftschiffe und Flugzeuge zunächst für Aufklärungsflüge, dann auch im Luft- und Erdkampf eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg hatte der L. bereits kriegsentscheidende Wirkung: Durch die dt. Niederlage in der »Luftschlacht um England« war eine dt. Invasion in England unmöglich; die Bombenangriffe auf dt. Großstädte (z. B. Nürnberg) schädigten die dt. Industrie nachhaltig; die Vorstöße der Alliierten wurden planmäßig durch Luftangriffe vorbereitet. Ohne kriegsentscheidende Bedeutung blieben Terrorangriffe auf die Zivilbevölkerung (z. B. Dresden, Hiroshima, Vietnam). Mit der Entwicklung elektron. Abwehrsysteme und weit reichender Raketen änderte sich die Rolle des L. grundlegend.