Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ludwig
I Ludwig(frz. Louis), Herrscher:
Röm. Kaiser:
1) L. I.,der Fromme (814-40), * Chasseneuil-du-Poitou (bei Poitiers) 778, ✝ Ingelheim 20. 6. 840; 3. Sohn Karls d. Gr., Vater von 25), Großvater von 2); wurde 813 zum Mitkaiser ernannt, regelte 817 zunächst die Nachfolge unter seinen Söhnen Lothar, Pippin und Ludwig im Sinne der Einheit des Reichs, änderte dies jedoch 829 zugunsten seines Sohnes aus 2. Ehe, Karl (der Kahle). Die älteren Söhne empörten sich, L. unterlag infolge des Abfalls seines Heeres 833 auf dem »Lügenfeld« bei Colmar; er wurde nach Soissons ins Kloster gebracht, von seinen beiden jüngeren Söhnen, die sich nun gegen Lothar wandten, aber bald wieder in die Herrschaft eingesetzt. Die Auseinandersetzungen über die Teilung des Reichs dauerten über seinen Tod hinaus an.
Literatur:
Boshof, E.: L. der Fromme. Darmstadt 1996.
2) L. II., König von Italien (844-75), Kaiser (850/55-75), * um 822, ✝ bei Brescia 12. 8. 875, ältester Sohn Lothars I., Enkel von 1); 850 zum Mitkaiser seines Vaters gesalbt, kämpfte erfolgreich gegen die Sarazenen.
Hl. Röm. Reich:
3) L. IV.,der Bayer, Röm. König (1314-47), Kaiser (1328-47), * wohl Ende 1281/Anfang 1282, ✝ Puch (heute zu Fürstenfeldbruck) 11. 10. 1347, Vater von 9); Wittelsbacher, seit 1302 Herzog von Oberbayern. 1314 gegen den Habsburger Friedrich den Schönen zum König gewählt; besiegte ihn bei Mühldorf am Inn 1322, nahm ihn gefangen, ließ ihn aber 1325 frei und erkannte ihn als Mitkönig an. 1324 von Papst Johannes XXII. in Avignon gebannt, zog L. 1327 nach Italien, wurde am 31. 5. in Mailand zum König der Lombardei und am 17. 1. 1328 von Vertretern des röm. Volkes zum Kaiser gekrönt; die Kurfürsten wiesen im Kurverein von Rhense 1338 jede Einmischung des Papsttums in die Königswahl zurück. 1346 wurde der Luxemburger Karl (IV.) von Mähren als päpstl. Gegenkönig aufgestellt (erst nach L.s Tod anerkannt). Für sein Haus erwarb L. 1323 Kurbrandenburg, 1342 Tirol, 1346 die Grafschaft Holland, Seeland und Hennegau; 1340 erbte er Niederbayern.
Literatur:
Thomas, H.: L. der Bayer. Kaiser u. Ketzer. Graz u. a. 1993.
Benker, G.: L. der Bayer. Ein Wittelsbacher auf dem Kaiserthron, 1282-1347. Neuausg. München 1997.
Baden:
4) L. Wilhelm I., »Türkenlouis«, Markgraf von Baden-Baden (1677-1707), * Paris 8. 4. 1655, ✝ Rastatt 4. 1. 1707; zeichnete sich als Reichsfeldmarschall im Großen Türkenkrieg (1683-99) und (seit 1693) gegen die Franzosen aus. Er ließ Stadt und Schloss Rastatt erbauen.
Bayern:
5) Ludwig V., Herzog (1347-61), 9).
6) L. I., König (1825-48), * Straßburg 25. 8. 1786, ✝ Nizza 29. 2. 1868; Sohn von Maximilian I., Großvater von 7); baute München zur Kunststadt aus (u. a. Pinakotheken), wohin er 1826 auch die Landesuniv. verlegte; begeisterte sich für den grch. Freiheitskampf (sein 2. Sohn Otto wurde 1832 grch. König); seine zunächst liberale Politik zeigte nach 1830 reaktionäre Züge. Die Opposition, verstärkt durch die Affäre um L. Montez, zwang ihn, am 20. 3. 1848 zugunsten seines Sohnes Maximilian II. Joseph abzudanken.
Literatur:
Hüttl, L.: L. I. König u. Bauherr. München u. a. 1986.
Gollwitzer, H.: L. I. von Bayern. München 21987.
7) L. II., König (1864-86), * Nymphenburg (heute München) 25. 8. 1845, ✝ (ertrunken) im Starnberger See 13. 6. 1886, Enkel von 6); nahm 1866 auf österr. Seite am Dt. Krieg teil, vollzog aber 1870/71 den Eintritt Bayerns in das Dt. Reich und ergriff nach außen die Initiative zur Kaiserproklamation (18. 1. 1871). Die von Bismarck zugesagte finanzielle Unterstützung erlaubte die Fortsetzung kostspieliger Schlossbauten (Herrenchiemsee, Neuschwanstein, Linderhof); Mäzen R. Wagners; verfiel 1886 in geistige Umnachtung (am 10. 6. 1886 übernahm sein Onkel Luitpold die Regentschaft), wurde nach Schloss Berg am Starnberger See gebracht und fand mit seinem Psychiater J. B. A. von Gudden den Tod im See.
Literatur:
M. Gregor-Dellin L. II. Die Tragik des »Märchenkönigs«, Beiträge v. u. a. Regensburg 1986.
Hüttl, L.: L. II. König von Bayern. Eine Biographie. Tb.-Ausg. München u. a. 1990.
Bayern-Landshut:
8) L. IX.,der Reiche, Herzog von Bayern-Landshut (1450-79), * Burghausen 21. 2. 1417, ✝ Landshut 18. 1. 1479; besiegte Albrecht III. Achilles von Brandenburg 1462 bei Giengen, gründete 1472 die Univ. Ingolstadt.
Brandenburg:
9) L. der Ältere, Markgraf (1323-51), als Herzog von Bayern L. V. (1347-61), *um 1315, ✝ Zorneding (bei München) 18. 9. 1361, Sohn von 3); nach dem Aussterben der Askanier 1323 zum Markgrafen von Brandenburg gewählt; überließ 1351 die Kurmark seinen Brüdern, die sie 1373 an Kaiser Karl IV. verkauften.
Frankreich:
10) L. VI.,der Dicke, König (1108-37), * 1081, ✝ Paris 1. 8. 1137, Vater von 11); verband sich, beraten von Abt Suger von Saint-Denis, mit der Kirche, unterwarf die Barone der Krondomäne, begünstigte die nordfrz. Städte, womit er den Aufstieg des frz. Königtums einleitete.
11) L. VII., König (1137-80), * 1120, ✝ Paris 18. 9. 1180, Sohn von 10); nahm am 2. Kreuzzug 1147-49 teil. Durch seine Trennung von Eleonore von Aquitanien verlor er deren reiche west- und südwestfrz. Erbschaft an ihren 2. Mann, Heinrich II. von England, Ursache des jahrhundertelangen frz.-engl. Konflikts.
12) L. VIII., König (1223-26), * Paris 5. 9. 1187, ✝ Montpensier (Dép. Puy-de-Dôme) 8. 11. 1226, Sohn Philipps II. August, Vater von 13); führte den entscheidenden Schlag gegen die Albigenser, wodurch er die Herrschaft der frz. Könige im S begründete.
13) L. IX.,der Heilige (frz. Saint Louis), König (1226-70), * Poissy (Dép. Yvelines) 25. 4. 1214, ✝ vor Tunis 25. 8. 1270, Sohn von 12); förderte Rechtswesen (u. a. durch Verbot von Gottesurteil und Fehde, Einsetzung des Parlaments von Paris als oberstes Gericht) und Zentralverwaltung; nahm an den Kreuzzügen teil (1248-54, 1270), geriet 1250/51 in ägypt. Gefangenschaft. 1297 heilig gesprochen; Tag: 25. 8.
14) L. XI., König (1461-83), * Bourges 3. 7. 1423, ✝ Schloss Plessis-les-Tours (bei Tours) 30. 8. 1483; Sohn Karls VII., forderte durch seine strikte persönl. Herrschaft den Widerstand der Lehnsfürsten heraus; Hauptgegner war Karl der Kühne von Burgund, von dessen Erbe er sich im Frieden von Arras (1482) gegen Maximilian I. das Artois und die Franche-Comté sicherte. 1480 vereinte er Anjou und Maine, 1481 die Provence mit der Krone.
15) L. XII., König (1498-1515), * Blois 27. 6. 1462, ✝ Paris 1. 1. 1515. Seine Politik war ganz auf Italien gerichtet; er eroberte 1499 Mailand, dann Neapel, das er aber 1505 wieder verlor; die »Heilige Liga«, die Papst Julius II. mit Aragonien und Venedig gegen ihn schloss, nahm ihm im Krieg von 1512/13 auch Mailand. Frankreich erlebte während seiner Reg. eine Zeit der inneren Ruhe.
16) L. XIII., König (1610-43), * Fontainebleau 27. 9. 1601, ✝ Saint-Germain-en-Laye 14. 5. 1643, Sohn Heinrichs IV., Vater von 17); stand bis 1614 unter der Vormundschaft seiner Mutter Maria von Medici. Seine Reg. wurde bestimmt von Richelieu, den er 1624 zum leitenden Min. ernannte. Damit setzte sich der Absolutismus in Frankreich durch.
17) L. XIV., König (der »Sonnenkönig«, 1643-1715), * Saint-Germain-en-Laye 5. 9. 1638, ✝ Versailles 1. 9. 1715, Sohn von 16), Urgroßvater von 18); stand bis 1661 unter Vormundschaft seiner Mutter Anna von Österreich und übernahm erst nach dem Tod von Kardinal Mazarin (1661) selbst die Leitung des Staates und vollendete den Absolutismus gemäß dem Leitspruch »L'État c'est moi«. Er konzentrierte die Verw., entmachtete die Parlamente und zog den Adel an den Hof, um ihn zu kontrollieren. Der Merkantilismus seines Min. Colbert steigerte zunächst die Staatseinkünfte, die L. seine Eroberungskriege (Devolutionskrieg 1667/68, Holländ. Krieg 1672-79, Pfälz. Erbfolgekrieg 1688-97, Span. Erbfolgekrieg 1701-14) und die beispiellos aufwendige Hofhaltung ermöglichten. Die kath. Kirche bezog er in seine Machtpolitik ein (Gallikanismus), die prot. Opposition schaltete er durch die Aufhebung des Edikts von Nantes (Hugenotten) aus. Unter seiner Reg. erreichte Frankreich zwar die polit. und kulturelle Vorherrschaft in Europa, doch endete sie mit dem Staatsbankrott, der auch von seinen Nachfolgern nicht bewältigt wurde und eine der Ursachen der Frz. Revolution war. L. war verheiratet mit Maria Theresia, Tochter König Philipps IV. von Spanien. Nach ihrem Tod 1683 ging er eine geheime Verbindung mit Madame de Maintenon ein.
Literatur:
Erlanger, P.: L. XIV. A. d. Frz. Frankfurt am Main 31987.
Cornette, J.: Chronique du règne de Louis XIV. Paris 1997.
Bernier, O.: L. XIV. Eine Biographie. A. d. Amerikan. Neuausg. Zürich 1998.
Sturdy, D. J.: Louis XIV. New York 1998.
18) L. XV., König (1715-74), * Versailles 15. 2. 1710, ✝ ebd. 10. 5. 1774, Urenkel von 17), Großvater von 19); stand bis 1723 unter der Regentschaft des Herzogs Philipp von Orléans und überließ 1726-43 Kardinal Fleury die Reg., die zwar noch auf den Prinzipien des Absolutismus beruhte, aber durch Günstlings- und Mätressenwirtschaft (Marquise de Pompadour, Gräfin Dubarry) gekennzeichnet war. Die Verluste der Kolonien im Siebenjährigen Krieg beschleunigten den Machtverfall des Staates. Das geistige Leben in der Epoche L. war bestimmt von der Aufklärung.
Literatur:
Bernier, O.: L. XV. A. d. Frz. Zürich 1986.
Chiappe, J.-F.: Louis XV. Paris 1996.
Antoine, M.: Louis XV. Paris 1997.
19) L. XVI., König (1774-92), * Versailles 23. 8. 1754, ✝ (hingerichtet) Paris 21. 1. 1793, Enkel von 18), Vater von 20), Bruder von 21);
mit der österr. Kaisertochter Marie Antoinette. Seine Reg. wurde mit Hoffnung begrüßt, da er ehrl. Reformwillen zeigte. Die Finanzkrise der Monarchie konnte er jedoch mit den Mitteln der absolutist. Staatsführung nicht lösen. Die Berufung der Generalstände gab den Anstoß für die Frz. Revolution (Frankreich, Geschichte).
Literatur:
Cronin, V.: L. XVI. u. Marie-Antoinette. Eine Biographie. A. d. Engl. Hildesheim 1993.
20) L. (XVII.), * Versailles 27. 3. 1785, ✝ Paris 8. 6. 1795, Sohn von 19); wurde durch den Tod seines älteren Bruders 1789 Thronfolger (Dauphin). Die Revolutionäre übergaben ihn 1793 einem Schuster, dessen Behandlung den frühen Tod des Prinzen herbeiführte. Mehrere Abenteurer behaupteten, L. zu sein, v. a. der brandenburg. Uhrmacher K. W. Naundorf (✝ 1845).
21) L. XVIII., König (1814/15-24), * Versailles 17. 11. 1755, ✝ Paris 16. 9. 1824 als Prinz Graf von Provence, Enkel von 18), Bruder von 19); er floh 1791 ins Ausland, war das Haupt der Emigranten in Koblenz, nahm 1795 den Königstitel an, wurde von Napoleon I. verfolgt, lebte seit 1807 in England. Nach der Abdankung Napoleons I. gelangte er 1814 auf den Thron und erließ eine halbliberale Verf.; seit 1820 überließ er jedoch den entscheidenden Einfluss seinem Bruder, dem späteren Karl X., und der reaktionären royalist. Rechten.
22) L. Philipp (frz. Louis Philippe), der »Bürgerkönig« (1830-48), aus dem Hause Orléans, * Paris 6. 10. 1773, ✝ Claremont (bei Windsor) 26. 8. 1850; schloss sich der Revolution von 1789 an, ging aber 1793 zu den Österreichern über, lebte bis 1817 im Exil. Als die Revolution von 1830 Karl X. zur Abdankung zwang, bestieg er den Thron. 1848 wurde er gestürzt und floh nach Großbritannien.
Hessen-Darmstadt:
23) L. X., Landgraf (1790-1806), als Großherzog (1806-30) L. I., * Prenzlau 14. 6. 1753, ✝ Darmstadt 6. 4. 1830; 1803 für linksrhein. Verluste entschädigt; 1806-13 Mitgl. des Rheinbundes; trat 1815 Westfalen an Preußen ab und erhielt dafür Rheinhessen; gab 1820 seinem Land eine Verf. und schloss 1828 den Zollvertrag mit Preußen ab.
Holland:
24) L., urspr. Louis Bonaparte, König (1806-10), * Ajaccio 2. 9. 1778, ✝ Livorno 25. 7. 1846; Bruder Napoleons I., Vater Napoleons III., wurde 1802 mit Napoleons Stieftochter Hortense de Beauharnais verheiratet. Nach schweren polit. Zerwürfnissen mit seinem Bruder dankte er ab.
Ostfränk. Reich:
25) L. (II.),der Deutsche, König (843-76), * um 805, ✝ Frankfurt am Main 28. 8. 876, 3. Sohn von 1); erhielt 817 als Unterkönigtum Bayern; beteiligte sich an der Absetzung seines Vaters; verbündete sich 841/842 mit Karl dem Kahlen gegen Lothar I.; bahnte mit den Verträgen von Verdun (843) und Meerssen (870) die eigenständige Entwicklung des Ostfränk. Reiches an.
26) L. (IV.),das Kind, König (900-11), * Öttingen (heute Altötting) 893, ✝ 24. 9. 911; Sohn Kaiser Arnulfs von Kärnten, nach dessen Tod als letzter ostfränk. Karolinger zum König gewählt; seine Unmündigkeit begünstigte die Entstehung neuer Stammesherzogtümer.
Thüringen:
27) L. IV.,der Heilige, Landgraf (1217-27), Pfalzgraf von Sachsen, * 28. 10. 1200, ✝ Otranto 11. 9. 1227; seit 1221
mit der (späteren) hl. Elisabeth, Freund Kaiser Friedrichs II.; starb beim Antritt des 5. Kreuzzuges.
Ungarn:
28) L. I.,der Große (ungar. Nagy Lajos), König (1342-82), aus dem Hause Anjou-Neapel, * Visegrád 5. 3. 1326, ✝ Tyrnau (heute Trnava) 11. 9. 1382; festigte die ungar. Oberhoheit über die nördl. Balkanländer und Dalmatien; erhielt 1370 auch die poln. Königskrone. Seine Töchter Maria (Ungarn) und Hedwig bewahrten sein Erbe.
II Ludwig,
1) Christa, österr. Sängerin (Mezzosopran), * Berlin 16. 3. 1928; wurde v. a. als Mozart- und Strauss-Interpretin bekannt; auch bed. Konzert- und Liedsängerin.
2) Emil, urspr. E. Cohn, schweizer. Schriftsteller dt. Herkunft, * Breslau 25. 1. 1881, ✝ Moscia (heute zu Ascona) 17. 9. 1948; verband in seinen (nicht immer der histor. Wahrheit verpflichteten) Biographien (u. a. »Goethe«, 3 Bde., 1920; »Roosevelt«, 1938; »Stalin«, 1945) dramat. Spannung mit psycholog. Analyse.
3) Olaf, Straßenrennfahrer, * Gera 13. 4. 1960; u. a. Olympiasieger 1988, Friedensfahrtsieger 1982 und 1986; 1990-96 Berufsfahrer (gewann u. a. 1990 die Punktwertung bei der Tour de France). Sportler des Jahres 1986 und 1988.
4) Otto, Dichter, * Eisfeld (Kr. Hildburghausen) 12. 2. 1813, ✝ Dresden 25. 2. 1865. Von Bedeutung sind seine realist. Erzählungen (»Zwischen Himmel und Erde«, 1856) mit ihrer meisterhaften psycholog. Gestaltung, »Heiterethei und ihr Widerspiel« (1857) wirkte auf die Heimatkunst. L. prägte den Begriff des poet. Realismus. Er bemühte sich auch theoretisch um die Erfassung der dramat. Form; seine Position ist von der Bewunderung Shakespeares und Polemiken gegen Schiller und C. F. Hebbel bestimmt.
5) Peter, Industrieller und Kunstsammler, * Koblenz 9. 7. 1925, ✝ Aachen 22. 7. 1996; mit seiner Frau Irene, geb. Monheim, bed. Sammlertätigkeit bes. von antiker, mittelalterl. und präkolumb., v. a. aber von Gegenwartskunst. Seine an das Wallraf-Richartz-Museum in Köln überführte Kollektion von 284 Kunstwerken des 20 Jh. (u. a. wichtige Werke der amerikan. Pop-Art) wurde 1986 zus. mit den Beständen des Museums in einem Neubau (Museum Ludwig) untergebracht, der aufgrund einer 1994 erfolgten weiteren Schenkung (v. a. Werke Picassos und der klass. Moderne) künftig nur noch das Museum Ludwig beherbergen wird. Weitere Leihgaben und Stiftungskomplexe u. a. in Wien, Aachen, Koblenz, Budapest, Basel, Paris, Berlin, Moskau.
Literatur:
Bude, H.: P. L. - im Glanz der Bilder. Die Biographie des Sammlers. Neuausg. Bergisch Gladbach 1996.
6) Rolf, Schauspieler, * Stockholm 28. 7. 1925, ✝ Berlin 28. 3.1999; seit 1950 in Berlin u. a. am Metropoltheater, an der Volksbühne und am Dt. Theater tätig; entwickelte sich vom jugendl. Komiker zum vielseitigen Charakterdarsteller (»Der Drache«), auch bei Film und Fernsehen tätig.
7) Volker, eigtl. Eckart Hachfeld, Intendant und Dramatiker, * Ludwigshafen 13. 6. 1937; internat. bekannter Autor des Kinder- und Jugendtheaters, sein größter Erfolg wurde die Revue »Linie 1« (1986; auch verfilmt); leitet seit 1966 das »Grips-Theater« (bis 1971 unter dem Namen »Theater für Kinder im Reichskabinett«); textet auch für Kabarett und Funk.
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