Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ludowinger
Ludowinger, nach ihrem Leitnamen Ludwig benanntes thüring. Herrschergeschlecht, seit etwa 1040 belegt. Graf Ludwig der Springer (* um 1046, ✝ 1123), ließ die Wartburg (um 1067), die Stammburg Schauenburg (bei Gotha), das Benediktinerkloster Reinhardsbrunn (1085; Grablege) und ab 1090 die Neuenburg bei Freyburg (Unstrut) errichten. Sein Sohn Ludwig I. (✝ 1140) wurde 1130/31 von König Lothar III. zum Landgrafen von Thüringen erhoben und übernahm (als Nebenlande) die von seinem Bruder Heinrich Raspe I. (✝ 1130) durch Heirat 1122 erworbene Grafschaft Hessen. Seine Nachfolger erreichten Sicherung und Ausbau der bedeutenden Landesherrschaft im mitteldt. Raum (u. a. 1180 Übertragung der Pfalzgrafschaft Sachsen durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa). Die Wartburg wurde zum Zentrum einer bedeutenden höf. Kultur (Höhepunkt unter Hermann I., 1190-1217). Durch seine Tochter Sophie von Brabant (* 1224, ✝ 1275) wurde Ludwig IV. auch Stammvater des hess. Hauses Brabant. Mit Heinrich Raspe IV. (* um 1204, ✝ 1247), Gegenkönig seit 1246, starben die L. im Mannesstamm aus.
Literatur:
Schwarz, H.: Die L. Aufstieg u. Fall des ersten thüring. Landgrafengeschlechts, hg. v. der Wartburg-Stiftung Eisenach, 1993.
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