Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lothar
I Lothar,Herrscher:
Röm. Kaiser:
1) L. I., röm. Kaiser (840-55), * 795, ✝ Kloster Prüm 29. 9. 855, Vater von 3); ältester Sohn Ludwigs des Frommen, wurde 817 zum Mitkaiser und Nachfolger im Kaisertum bestimmt. Nach dem Tod seines Vaters (840) suchte er die Oberhoheit über seine Brüder Ludwig (den Deutschen) und Karl (den Kahlen) zu behaupten, wurde aber 841 bei Fontenoy von ihnen geschlagen. Im Vertrag von Verdun (843) erhielt er mit der Kaiserwürde Italien und das Gebiet zw. Rhein, Schelde und Rhone.
Hl. Röm. Reich:
2) L. III., (L. von Supplinburg, L. von Sachsen), als Kaiser (seit 1133) eigtl. Lothar II., König (1125 bis 1137), Herzog von Sachsen (seit 1106), Graf von Süpplingenburg (bei Braunschweig), * 1075, ✝ Breitenwang (bei Reutte, Tirol) 4. 12. 1137; besiegte 1115 als Führer des sächs. Aufstandes Kaiser Heinrich V. am Welfesholz (bei Hettstedt); wurde 1125 zum König gewählt, aber von den Staufern bekämpft: der 1127 zum Gegenkönig erhobene Konrad (III.) unterwarf sich erst 1135; sein Schwiegersohn und Erbe war der Welfe Heinrich X., der Stolze, von Bayern. L. sicherte v. a. die Reichshoheit in Böhmen und Burgund und förderte die dt. Ostsiedlung; er nutzte konsequent die Reichskirche als Herrschaftsinstrument.
Literatur:
Speer, L.: Kaiser L. III. u. Erzbischof Adalbert I. von Mainz. Köln u. a. 1983.
Fränkisches Reich:
3) L. II., fränk. König (855-69), * 835, ✝ Piacenza 8. 8. 869, zweiter Sohn von 1); erhielt das nördl. Drittel des väterl. Reichs; nach ihm Lotharingien (Lothringen) genannt.
4) L., König von Westfranken, dem späteren Frankreich (954-86), * 941, ✝ Laon 2. 3. 986; Sohn Ludwigs IV., stand bis zum Tod seines Onkels, Kaiser Ottos I. (973), unter dessen Einfluss. Er beherrschte nur karoling. Restgebiete und versuchte vergeblich, sie durch Angriffe auf Lothringen zu erweitern (978, 984/85).
II Lothar,
1) Ernst, eigtl. E. Lothar Müller, österr. Schriftsteller, Theaterleiter, * Brünn 25. 10. 1890, ✝ Wien 30. 10. 1974; Theaterkritiker, Essayist; Gesellschafts- und Zeitromane (»Der Engel mit der Posaune«, 1944; »Verwandlung durch Liebe«, 1951, u. a.); Regisseur bei den Salzburger Festspielen.
2) [lɔ'ta:r], Susanne, Schauspielerin, * Hamburg 15. 11. 1960; Tochter der Schauspieler Hanns L. (* 1929, ✝ 1967 und Ingrid Andree (* 1931); gehört dem Ensemble des Wiener Burgtheaters an; auch Film- und Fernsehrollen.
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