Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lombardei
Lombardei [nach den Langobarden] die (italien. Lombardia), dicht besiedelte Landschaft und Region in Norditalien mit den Provinzen Bergamo, Brescia, Como, Cremona, Lecco, Lodi, Mailand, Mantua, Pavia, Sondrio und Varese, 23 861 km2, (1997) 8,974 Mio. Ew.; Hptst. ist Mailand. Die L. reicht von den Hochalpen im N über das norditalien. Seengebiet und die niedrigeren Bergamasker und Brescianer Alpen bis an den Po im Süden. Dank intensiver Landwirtschaft, Nutzung der Wasserkraft, die Ind. nach sich zog, eine der wirtschaftsstärksten Regionen Italiens.
Geschichte: Nach dem Zerfall des weström. Reiches wurde die L. Kernland des Langobardenreiches. 774 kam das Gebiet unter fränk. Herrschaft, 951 nahm Otto I. in Pavia den langobard. Königstitel an. Im 11./12. Jh. gewannen die Städte Selbstständigkeit, im Kampf gegen die Staufer schlossen sie sich unter der Führung Mailands zu Städtebünden zusammen. Seit 1535 gehörte die L. als Reichslehen zu Spanien; 1714 kam sie an Österreich, seit 1797 war sie unter frz. Herrschaft. Durch den Wiener Kongress kam die L. mit Venetien als Lombardisch-Venezian. Königreich an Österreich, das 1859 die L. an das Königreich Sardinien abtreten musste.
Literatur:
Dewiel, L. L.: L. u. Oberitalienische Seen. Köln 51996.
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