Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Locke
Locke[lɔk], John, engl. Philosoph, * Wrington (Cty. Somerset) 29. 8. 1632, ✝ Oates (Cty. Essex) 28. 10. 1704; studierte Naturwiss. und Medizin; finanziell unabhängig, bekleidete er versch. Staatsämter und wirkte als Arzt; u. a. polit. Berater und Sekretär des engl. Staatsmanns Earl of Shaftesbury (* 1621, ✝ 1683); Anhänger der »Glorreichen Revolution«. - L. wurde zum Begründer des engl. Empirismus. Er widerlegte die Lehre von den angeborenen Ideen (Descartes) und leitete die Begriffe aus der bloßen Erfahrung ab; als Erfahrungsquellen galten ihm nur Sinneswahrnehmung und Selbstbeobachtung. In seiner Staatslehre vertrat L. das Recht auf Unverletzlichkeit von Person und Eigentum, das der Staat zu schützen habe, und gegen T. Hobbes den Grundsatz der Volkssouveränität. L. hatte großen Einfluss auf die Erkenntnistheorie und das polit. Programm des Liberalismus. - Werke: Versuch über den menschl. Verstand (1690, 4 Bücher); Über die Regierung (1690); Gedanken über Erziehung (1693); Die Vernünftigkeit des bibl. Christentums (1695).
Literatur:
Euchner, W.: J. L. zur Einführung. Hamburg 1996.
J. L., Essay über den menschl. Verstand, hg. v. U. Thiel. Berlin 1997.
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