Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Livland
Livland,histor. Landschaft im Baltikum, benannt nach den Liven, die an der W-Küste des Rigaer Meerbusens und im Mündungsgebiet der Düna siedelten. Zunächst Bez. für das gesamte Gebiet zw. Ostsee, Peipussee und Litauen, zu Beginn des 13. Jh. unterworfen und christianisiert durch den Schwertbrüderorden. 1207 wurde Bischof Albert I. von Riga mit L. als Reichslehen belehnt. Bis ins 16. Jh. gehörten neben dem balt. Ordensgebiet auch das Erzbistum Riga und die Bistümer Dorpat, Ösel-Wik und Kurland zu L. (Livländ. Bund). 1522 fand die Reformation Eingang. Im Livländischen Krieg zerfiel die territoriale Einheit. 1561 fiel Estland an Schweden, Kurland wurde ein Herzogtum unter poln. Lehnshoheit; seitdem hieß nur noch das dazwischen liegende Gebiet L. Dieses wurde 1561 polnisch, kam 1629/60 an Schweden (mit Ausnahme Lettgallens), 1721 (Frieden von Nystad) an Russland. Seitdem war das Gouvernement L. eine der drei russ. Ostseeprovinzen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde L. zw. Lettland und Estland nach der Sprachgrenze geteilt.
Literatur:
N. Angermann. Dtl. - L. - Rußland. Ihre Beziehungen vom 15. bis zum 17. Jh., hg. v. Lüneburg 1988.
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