Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Linné
Linné,Carl von (seit 1762), früher C. Linnaeus, schwed. Naturforscher, * Råshult (Småland) 23. 5. 1707, ✝ Uppsala 10. 1. 1778. Nach dem Studium (Medizin und Naturwiss.) und anschließenden Forschungs- und Studienreisen wurde er Arzt in Stockholm; 1739 Präs. der Stockholmer Akademie der Wiss., deren Gründung er angeregt hatte, 1741 Prof. der Anatomie und Medizin in Uppsala, 1742 Prof. der Botanik; er gestaltete den botan. Garten um und richtete ein naturhistor. Museum ein.
Seine erstmals 1735 erschienene Abhandlung »Systema naturae« ist die Grundlage der modernen biolog. Systematik. Er führte konsequent die binäre lat. Bez. (Nomenklatur) durch, die mit der Festlegung des Artbegriffs verbunden war (z. B. Hundsveilchen: Viola canina). Basis der linnéschen Klassifikation waren die Geschlechtsorgane (Staub- und Fruchtblätter) der Pflanzen (Einführung der Symbole ♂ und ♀ für männlich und weiblich), nach deren Verteilung, Zahl und Verwachsung er die z. T. bis heute übl. Diagnosen der systemat. Stellung in der Botanik entwickelte. L. dehnte sein System auch auf die zu seiner Zeit bekannten Tiere und Minerale aus. Von der 12. Aufl. seines »Natursystems« (1766) an stellte L. dann erstmals den Menschen unter der Bez. Homo sapiens in die Ordnung »Herrentiere« (neben den Schimpansen und den Orang-Utan). - Weitere Werke: Genera plantarum (1737); Philosophia botanica (1751); Species plantarum, 2 Bde. (1753).
Literatur:
Goerke, H.: C. von L. 1707-1778. Arzt - Naturforscher - Systematiker. Stuttgart 21989.
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