Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lincoln
I Lincoln['lɪŋkən],
1) Verw.sitz der Cty. Lincolnshire, O-England, 77 000 Ew.; anglikan. Bischofssitz; Verarbeitung landwirtsch. Produkte, Maschinen- und Motorenbau, elektrotechn. und chem. Industrie. - Kathedrale (11.-14. Jh.), zehneckiges Kapitelhaus (um 1225); Saint Mary's Guildhall (1180/90), von Wilhelm dem Eroberer erbaute Burg (1086), mittelalterl. Tore, aus der Römerzeit Reste der Stadtmauer und der sog. Newportbogen. - 47 n. Chr. röm. Legionslager, 870 bis 940 eine der dän. »Fünfburgen«, 940 engl. Besitz.
2) Hptst. von Nebraska, USA, 192 000 Ew.; staatl. und methodist. Univ., Zentrum eines Agrargebietes mit Weizenanbau und Viehwirtschaft; Nahrungsmittelind., Landmaschinen-, Traktoren-, Waggonbau.- 1859 als Lancaster gegründet.
II Lincoln
['lɪŋkən], Abraham, 16. Präs. der USA (1861-65), * bei Hodgenville (Ky.) 12. 2. 1809, ✝ (ermordet) Washington (D. C.) 15. 4. 1865; aus armer Grenzerfamilie, wurde 1836 Anwalt; schloss sich 1856 der Republikan. Partei an, in der er als volkstüml. Redner rasch zu führender Stellung aufstieg. In der Sklavereifrage war L. eher gemäßigt. Seine Wahl zum Präs. im Nov. 1860 jedoch löste den Sezessionskrieg aus. L. führte ihn ganz im Zeichen der nat. Einheit als Gewähr der Chancengleichheit für alle Bürger. Diesen polit. Grundsatz bekräftigte er in seiner berühmten Rede vom 19. 11. 1863 auf dem Schlachtfeld von Gettysburg. Nach der Kapitulation der Südstaaten veröffentlichte er ein großzügiges Aufbau- und Aussöhnungsprogramm für die Südstaaten (»Reconstruction«). 1864 mit 212 gegen 21 Stimmen zum Präs. wieder gewählt, fiel er dem Mordanschlag des südstaatl. Fanatikers J. W. Booth zum Opfer. Den Amerikanern gilt L. als Verkörperung der polit. Tugenden ihrer Nation.
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