Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Liebe
Liebe,starke Zuneigung, intensive Gefühlsbeziehung, v. a. bezogen auf bestimmte Personen, insbesondere die seel. Bindung an den Geschlechtspartner oder die Familienangehörigen, auch die emotionale Zuwendung zu Mitmenschen allgemein oder eine Haltung zur Welt als Ganzes. Gefühlsmäßige Beziehungen zu anderen Lebewesen (bes. Tiere), Sachen (Geld, Bücher), Tätigkeiten (Musizieren, Kochen) oder Ideen (Wahrheit, Freiheit, Heimat, Natur) fallen ebenfalls unter den Begriff Liebe. Ihre besondere Eigenart gewinnt die als L. bezeichnete zwischenmenschl. Beziehung dadurch, dass ihr Wert, über eine Zweck-Mittel-Überlegung hinausgehend, in der Existenz des Anderen (E. Fromm) oder in der L. selbst erfahren werden kann. L. ist so weder dem Subjekt noch seinem Gegenüber allein zuzuordnen, sondern hat ihren Ort in einem zw. den Liebenden entstehenden Vorstellungs- und Erfahrungsraum, der seinerseits durch seine dialog. Anlage (M. Buber) die Existenz der Beteiligten verändert oder bestimmt.
Religion: in ihrem Doppelcharakter als sinnl. und allumfassende L. wesentl. Merkmal der Gottheit; in polytheist. Religionen oft in speziellen Liebesgottheiten personifiziert (Aphrodite, Ischtar); im Buddhismus als Verbindung der allumfassenden Güte (Metta) und des allumfassenden Mitleids (Karuna) Weg der Aufhebung des Leidens; im Hinduismus als Gottes-L. (Bhakti) Weg der Erlösung; in den monotheist. Religionen als L. Gottes Charakteristikum des Gottesbildes, der als Antwort des Menschen die L. zu Gott (Gottes-L.) und zum Nächsten (im N. T. einschl. der Feindes-L.) entspricht; im N. T. in 1. Joh. 4, 8; 16 (»Gott ist Liebe«) und Mt. 22, 37-40 (»das größte Gebot«) zusammengefasst; neben Glaube und Hoffnung die größte der drei »theolog. Tugenden« (1. Kor. 13); die Scholastik erklärt L. im Begriffspaar Agape und Eros; die Mystik sucht die unmittelbare Erfahrung der Gottes-L. in der myst. Vereinigung mit Gott.
Liebe,starke Zuneigung, intensive Gefühlsbeziehung, v. a. bezogen auf bestimmte Personen, insbesondere die seel. Bindung an den Geschlechtspartner oder die Familienangehörigen, auch die emotionale Zuwendung zu Mitmenschen allgemein oder eine Haltung zur Welt als Ganzes. Gefühlsmäßige Beziehungen zu anderen Lebewesen (bes. Tiere), Sachen (Geld, Bücher), Tätigkeiten (Musizieren, Kochen) oder Ideen (Wahrheit, Freiheit, Heimat, Natur) fallen ebenfalls unter den Begriff Liebe. Ihre besondere Eigenart gewinnt die als L. bezeichnete zwischenmenschl. Beziehung dadurch, dass ihr Wert, über eine Zweck-Mittel-Überlegung hinausgehend, in der Existenz des Anderen (E. Fromm) oder in der L. selbst erfahren werden kann. L. ist so weder dem Subjekt noch seinem Gegenüber allein zuzuordnen, sondern hat ihren Ort in einem zw. den Liebenden entstehenden Vorstellungs- und Erfahrungsraum, der seinerseits durch seine dialog. Anlage (M. Buber) die Existenz der Beteiligten verändert oder bestimmt.
Religion: in ihrem Doppelcharakter als sinnl. und allumfassende L. wesentl. Merkmal der Gottheit; in polytheist. Religionen oft in speziellen Liebesgottheiten personifiziert (Aphrodite, Ischtar); im Buddhismus als Verbindung der allumfassenden Güte (Metta) und des allumfassenden Mitleids (Karuna) Weg der Aufhebung des Leidens; im Hinduismus als Gottes-L. (Bhakti) Weg der Erlösung; in den monotheist. Religionen als L. Gottes Charakteristikum des Gottesbildes, der als Antwort des Menschen die L. zu Gott (Gottes-L.) und zum Nächsten (im N. T. einschl. der Feindes-L.) entspricht; im N. T. in 1. Joh. 4, 8; 16 (»Gott ist Liebe«) und Mt. 22, 37-40 (»das größte Gebot«) zusammengefasst; neben Glaube und Hoffnung die größte der drei »theolog. Tugenden« (1. Kor. 13); die Scholastik erklärt L. im Begriffspaar Agape und Eros; die Mystik sucht die unmittelbare Erfahrung der Gottes-L. in der myst. Vereinigung mit Gott.