Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lesen
Lesen,Fertigkeit, etwas Geschriebenes mit den Augen (bzw. dem Tastsinn, bei Blinden) und dann mit dem Verstand zu erfassen; war lange ein Privileg einer Bildungsschicht (geistl. und weltl. Gelehrte, Hofbeamte, auch Kaufleute), die sich seit Erfindung des Buchdrucks allmählich erweiterte und sich seit der Aufklärung auf breite bürgerl. Schichten erstreckte (Bildungsbürgertum). Im 19. Jh. erlosch in Mitteleuropa nach und nach, v. a. seit Einführung der Schulpflicht, das Analphabetentum; in der Dritten Welt gelten der Alphabetisierung große Anstrengungen. - Heute wird, um dem abnehmenden Interesse am Lesen entgegenzuwirken, Leseförderung als kulturpolit. Aufgabe erkannt.
Literatur:
B. Franzmann Handbuch L., hg. v. u. a. München 1999.
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