Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lerntheorien
Lerntheori|en,durch die Lernforschung in der Psychologie entwickelte Theorien über Bedingungen und Mechanismen zur Erklärung von Lernprozessen. Am Anfang standen behaviorist. Reiz-Reaktions-Theorien, die das Lernen nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum bzw. durch Konditionierung erklärten (B. F. Skinner, I. P. Pawlow, J. B. Watson, E. L. Thorndike u. a.). Seit den 1960er-Jahren gewinnen gestaltpsycholog. Ansätze an Einfluss (K. Koffka, K. Lewin, J. Piaget, J. S. Bruner u. a.), die von zielgerichtetem, erwartungsgesteuertem Verhalten ausgehen und das Lernen aus »Einsicht« (auch bei Tieren) in den Mittelpunkt stellen. Zum Teil weisen diese Gedanken in die Richtung von Informationsverarbeitungsmodellen. Gegenwärtig steht nicht mehr die Suche nach einer umfassenden L. im Mittelpunkt, sondern es werden Theorien für einzelne Lernarten (z. B. Problemlösen) und Lerndimensionen (z. B. motor., emotionales, soziales Lernen) entwickelt. Die neurophysiolog. Grundlagen der Lernprozesse rücken in den Vordergrund.
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