Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Leo
I Leo[lat.], das Sternbild Löwe.
II Leo,
byzantin. Kaiser, Leon.
III Leo,
Päpste:
1) L. I.,der Große (seit 440), * in der Toskana, ✝ Rom 10. 11. 461; erwirkte 445 die Anerkennung des Jurisdiktionsprimats des Papstes über die Gesamtkirche durch Kaiser Valentian III. und setzte ihn im Abendland durch; bewog 452 den Hunnenkönig Attila zum Rückzug aus Italien; Kirchenlehrer; Heiliger, Tag: 10. 11.
2) L. III. (seit 795), ✝ Rom 12. 6. 816; floh vor seinen Gegnern zu Karl d. Gr. nach Paderborn, kehrte unter fränk. Schutz nach Rom zurück und krönte Karl am 25. 12. 800 zum Röm. Kaiser. Heiliger, Tag: 12. 6.
3) L. IX. (seit 1049), eigtl. Graf Bruno von Egisheim und Dagsburg, * Egisheim (Elsass) 21. 6. 1002, ✝ Rom 19. 4. 1054; führte die kluniazensische Reform zum Sieg und leitete die gregorian. Reform ein; legte den Grund für das Kardinalskollegium als Leitungsorgan der Gesamtkirche. Heiliger, Tag: 19. 4.
4) L. X. (seit 1513), eigtl. Giovanni de' Medici, * Florenz 11. 12. 1475, ✝ Rom 1. 12. 1521; bedeutendster Renaissancepapst; Kunstmäzen (u. a. Michelangelo, Raffael); sah sich v. a. als Politiker und vernachlässigte seine geistl. Pflichten; versuchte zunächst die Wahl Karls V. zum Kaiser zu verhindern, verbündete sich 1521 aber mit ihm gegen Franz I. von Frankreich, den er früher unterstützt hatte; ging auf Reformvorschläge des 5. Laterankonzils nicht ein; verhängte am 3. 1. 1521 den Kirchenbann über Luther.
▣ Literatur:
Bäumer, R.: Martin Luther u. der Papst. Münster 51987.
5) L. XIII. (seit 1878), eigtl. Vincenzo Gioacchino Pecci, * Carpineto (bei Anagni) 2. 3. 1810, ✝ Rom 20. 7. 1903; bed. Gelehrter und Politiker, förderte die christlich-sozialen Bewegungen (1891 Enzyklika »Rerum novarum«) und den Neuthomismus (Neuscholastik); vertrat traditionalist. Positionen in der Verurteilung des Amerikanismus und der Betonung des röm. Zentralismus; beendete den Kulturkampf.
I Leo[lat.], das Sternbild Löwe.
II Leo,
byzantin. Kaiser, Leon.
III Leo,
Päpste:
1) L. I.,der Große (seit 440), * in der Toskana, ✝ Rom 10. 11. 461; erwirkte 445 die Anerkennung des Jurisdiktionsprimats des Papstes über die Gesamtkirche durch Kaiser Valentian III. und setzte ihn im Abendland durch; bewog 452 den Hunnenkönig Attila zum Rückzug aus Italien; Kirchenlehrer; Heiliger, Tag: 10. 11.
2) L. III. (seit 795), ✝ Rom 12. 6. 816; floh vor seinen Gegnern zu Karl d. Gr. nach Paderborn, kehrte unter fränk. Schutz nach Rom zurück und krönte Karl am 25. 12. 800 zum Röm. Kaiser. Heiliger, Tag: 12. 6.
3) L. IX. (seit 1049), eigtl. Graf Bruno von Egisheim und Dagsburg, * Egisheim (Elsass) 21. 6. 1002, ✝ Rom 19. 4. 1054; führte die kluniazensische Reform zum Sieg und leitete die gregorian. Reform ein; legte den Grund für das Kardinalskollegium als Leitungsorgan der Gesamtkirche. Heiliger, Tag: 19. 4.
4) L. X. (seit 1513), eigtl. Giovanni de' Medici, * Florenz 11. 12. 1475, ✝ Rom 1. 12. 1521; bedeutendster Renaissancepapst; Kunstmäzen (u. a. Michelangelo, Raffael); sah sich v. a. als Politiker und vernachlässigte seine geistl. Pflichten; versuchte zunächst die Wahl Karls V. zum Kaiser zu verhindern, verbündete sich 1521 aber mit ihm gegen Franz I. von Frankreich, den er früher unterstützt hatte; ging auf Reformvorschläge des 5. Laterankonzils nicht ein; verhängte am 3. 1. 1521 den Kirchenbann über Luther.
▣ Literatur:
Bäumer, R.: Martin Luther u. der Papst. Münster 51987.
5) L. XIII. (seit 1878), eigtl. Vincenzo Gioacchino Pecci, * Carpineto (bei Anagni) 2. 3. 1810, ✝ Rom 20. 7. 1903; bed. Gelehrter und Politiker, förderte die christlich-sozialen Bewegungen (1891 Enzyklika »Rerum novarum«) und den Neuthomismus (Neuscholastik); vertrat traditionalist. Positionen in der Verurteilung des Amerikanismus und der Betonung des röm. Zentralismus; beendete den Kulturkampf.