Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lenkung
Lenkung,Vorrichtung, die bei Straßenfahrzeugen oder Flugkörpern der Richtungsänderung dient. Bei Straßenfahrzeugen wird die L. fast nur durch Schwenken der Vorderräder bewirkt. Bei Kraftwagen ist die Achsschenkel-L. üblich (1890 von C. F. Benz eingeführt). Durch Drehen des Lenkrads werden über ein Lenkgetriebe die Räder eingeschlagen. Die gelenkten Räder sind auf den Achsschenkeln gelagert, die um eine nahezu senkrechte Achse, den Lenkzapfen, geschwenkt werden können. Durch das Lenktrapez, das aus der Spurstange und den Lenkspurhebeln gebildet wird, wird das kurveninnere Rad so viel stärker als das kurvenäußere eingeschlagen, dass alle Räder mit möglichst geringem seitl. Gleiten abrollen. Die Räder haben eine seitl. Neigung (Sturz), eine Einwärtsdrehung (Vorspur), und die Lenkachsen sind in Fahrtrichtung (Nachlauf) und senkrecht dazu (Spreizung) geneigt. Bei Anhängern und Fuhrwerken wird meist die Drehschemel-L. verwendet. Die ganze gelenkte Achse wird um die Vertikalachse in der Fahrzeugmittelebene geschwenkt. Bei der Hilfskraft-L. (Servo-L.) wird die vom Fahrer aufgebrachte Lenkkraft hydraulisch verstärkt. Ein am Lenkgetriebe angebrachtes und von der Lenksäule betätigtes Steuerventil steuert den Öldruck in den Lenkzylinder, der ihn in eine auf das Getriebe wirkende Hilfskraft umwandelt. Einspurfahrzeuge (Fahrräder, Krafträder) besitzen eine bes. einfache L., bei der die mit dem Vorderrad verbundene Gabel drehbar gelagert ist. Die mit der Gabel verbundene Lenkstange (Lenker) ermöglicht das Einschwenken des Vorderrades.
In der Raketentechnik verwendet man zur L. das Hauptantriebssystem (z. B. Schwenken und Schubdrosselung einzelner Triebwerke) oder Steuertriebwerke. Bei einigen (v. a. militär.) Raketen ist die L. im Bereich der Atmosphäre auch durch Luftruder (»Stabilisierungsflossen«) möglich. Voraussetzung für jegliche L. ist bei Raketen ein Navigationsgerät, das den augenblickl. Standort des Raumfahrtgerätes und damit etwaige Abweichungen zur gewünschten Position ermittelt.
Lenkung,Vorrichtung, die bei Straßenfahrzeugen oder Flugkörpern der Richtungsänderung dient. Bei Straßenfahrzeugen wird die L. fast nur durch Schwenken der Vorderräder bewirkt. Bei Kraftwagen ist die Achsschenkel-L. üblich (1890 von C. F. Benz eingeführt). Durch Drehen des Lenkrads werden über ein Lenkgetriebe die Räder eingeschlagen. Die gelenkten Räder sind auf den Achsschenkeln gelagert, die um eine nahezu senkrechte Achse, den Lenkzapfen, geschwenkt werden können. Durch das Lenktrapez, das aus der Spurstange und den Lenkspurhebeln gebildet wird, wird das kurveninnere Rad so viel stärker als das kurvenäußere eingeschlagen, dass alle Räder mit möglichst geringem seitl. Gleiten abrollen. Die Räder haben eine seitl. Neigung (Sturz), eine Einwärtsdrehung (Vorspur), und die Lenkachsen sind in Fahrtrichtung (Nachlauf) und senkrecht dazu (Spreizung) geneigt. Bei Anhängern und Fuhrwerken wird meist die Drehschemel-L. verwendet. Die ganze gelenkte Achse wird um die Vertikalachse in der Fahrzeugmittelebene geschwenkt. Bei der Hilfskraft-L. (Servo-L.) wird die vom Fahrer aufgebrachte Lenkkraft hydraulisch verstärkt. Ein am Lenkgetriebe angebrachtes und von der Lenksäule betätigtes Steuerventil steuert den Öldruck in den Lenkzylinder, der ihn in eine auf das Getriebe wirkende Hilfskraft umwandelt. Einspurfahrzeuge (Fahrräder, Krafträder) besitzen eine bes. einfache L., bei der die mit dem Vorderrad verbundene Gabel drehbar gelagert ist. Die mit der Gabel verbundene Lenkstange (Lenker) ermöglicht das Einschwenken des Vorderrades.
In der Raketentechnik verwendet man zur L. das Hauptantriebssystem (z. B. Schwenken und Schubdrosselung einzelner Triebwerke) oder Steuertriebwerke. Bei einigen (v. a. militär.) Raketen ist die L. im Bereich der Atmosphäre auch durch Luftruder (»Stabilisierungsflossen«) möglich. Voraussetzung für jegliche L. ist bei Raketen ein Navigationsgerät, das den augenblickl. Standort des Raumfahrtgerätes und damit etwaige Abweichungen zur gewünschten Position ermittelt.