Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Leibl
Leibl,Wilhelm, Maler, * Köln 23. 10. 1844, ✝ Würzburg 4. 12. 1900; bed. Vertreter des Realismus in Dtl.; trat 1864 in die Münchener Akademie ein. Das Hauptwerk dieser Frühzeit, das »Bildnis der Frau Gedon« (1868/69; München, Neue Pinakothek), brachte ihn in freundschaftl. Kontakt mit G. Courbet. In München versammelte L. 1870 gleich gesinnte Maler, den »Leibl-Kreis«, um sich (W. Trübner, C. Schuch, T. Alt, K. Haider, zeitweilig auch H. Thoma). Seit 1873 lebte er mit dem Maler J. Sperl in Oberbayern, wo er nicht die Landschaft, sondern ihre Menschen und das bäuerl. Leben malte und sich sein Stil zu einzigartiger Detailtreue entwickelte (Die Kokotte, 1869, Tischgesellschaft, 1872/73, beide Köln, Wallraf-Richartz-Museum; Die Dorfpolitiker, 1877, Winterthur, Stiftung O. Reinhart; Drei Frauen in der Kirche, 1878-81, Hamburg, Kunsthalle). Im letzten Jahrzehnt näherte er sich dem Impressionismus, doch wahrte er stets die geschlossene Körperlichkeit seiner Gestalten.
Literatur:
Röhl, B.: W. L. Leben u. Werk. Hildesheim u. a. 1994.
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