Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lefebvre
Lefebvre[lə'fɛ:vr],
1) Georges, frz. Historiker, * Lille 6. 8. 1874, ✝ Boulogne-Billancourt 28. 8. 1959; seit 1935 Prof. in Paris, Direktor der »Annales historiques de la Révolution française«; ging in seinen Forschungen, angeregt vom Marxismus, von wirtschafts- und sozialgeschichtl. Studien aus und vertrat das Konzept einer Geschichtsschreibung aus der Sicht »von unten«. L. wurde der bedeutendste Revolutionshistoriker seiner Generation.
2) Marcel, frz. kath. Theologe, * Tourcoing 29. 11. 1905, ✝ Martigny (Schweiz) 25. 3. 1991; 1932-37 Missionar in Gabun; seit 1955 Erzbischof von Dakar; stand politisch der rechtsgerichteten Action française nahe; lehnte die Reformen des 2. Vatikan. Konzils als liberalist. und modernist. Neuerungen ab; gründete 1970 die traditionalist. Internationale Priesterbruderschaft des Hl. Pius X.; wurde 1976 von Papst Paul VI. als Bischof suspendiert; weihte 1988 vier Priester seiner Bruderschaft ohne päpstl. Zustimmung zu Bischöfen und exkommunizierte damit nach kath. Kirchenrecht sich selbst und die Geweihten.
Literatur:
Schifferle, A. W.: M. L., Ärgernis u. Besinnung. Kevelaer 1983.
3) Pierre François Joseph, Herzog von Danzig (seit 1807), frz. Marschall (seit 1804), * Rufach (Elsass) 20. 10. 1755, ✝ Paris 14. 9. 1820; General der Revolutionsarmee, stand beim Staatsstreich von 1799 als Gouv. von Paris auf der Seite Napoléon Bonapartes, erfolgreich in den Napoleon. Kriegen (u. a. 1807 Einnahme Danzigs). - Seine Frau Catherine, eine ehem. Wäscherin, wurde als »Madame Sans-Gêne« bekannt.
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