Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Leberegel
Leber|egel,Sammelbez. für bestimmte Saugwürmer, die erwachsen v. a. in Gallengängen der Leber von Wild- und Haustieren (bes. Wiederkäuer, Schweine, Pferde), z. T. auch des Menschen leben; u. a. Großer L. (Fasciola hepatica), bis 4 cm lang; lanzettlich-blattförmig. Die Eier werden mit dem Kot ausgeschieden. Bei Regen oder Überschwemmungen gelangt die daraus schlüpfende Larve (Miracidium) in Gewässer, wo sie sich in Wasserschnecken einbohrt und dort zu einer Sporozyste heranwächst. Diese erzeugt die zweite Larvengeneration (Redien), die ihrerseits die dritte Larvengeneration (Zerkarien) bildet. Die Zerkarien durchbrechen die Schneckenhaut, setzen sich an landbewohnenden Pflanzen fest und kapseln sich ein, von wo sie vom Endwirt aufgenommen werden. Bei Haustieren können sie die L.-Krankheit (Egelkrankheit, Fasziolose) hervorrufen; führt durch Leberschädigung zu Abmagerung, Verminderung der Milchsekretion, Wollausfall (bei Schafen) u. a. - Kleiner L. (Lanzettegel, Dicrocoelium dendriticum), etwa 1 cm lang; lanzettförmig. Als erster Zwischenwirt fungieren Schnecken trockener Gebiete, als zweiter Zwischenwirt Ameisen, als Endwirt v. a. Schafe.
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