Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Leber
I Leber(Hepar), größte, bei den Säugetieren und beim Menschen im Oberbauch unter der rechten Zwerchfellkuppel liegende Drüse der Wirbeltiere. Ihr Gewicht beträgt beim Menschen ungefähr 1 500 g. Die L. ist äußerlich durch eine Furche in einen größeren rechten und einen kleineren linken L.-Lappen gegliedert. Die L.-Pforte, eine Vertiefung an der Eingeweideseite der L., markiert die Ein- bzw. Austrittsstelle der Blutgefäße und Gallengänge. Die Versorgung der L. mit sauerstoffreichem Blut erfolgt über die L.-Arterie, mit nährstoffreichem über die Pfortader. Das verbrauchte Blut fließt durch die L.-Vene ab. Die Pfortader zweigt sich in der L. auf und tritt an die L.-Läppchen (Durchmesser 1-2 mm), in deren Zentrum eine Zentralvene verläuft. Zu dieser Zentralvene sind die L.-Zellbalken strahlenförmig angeordnet. Die zw. ihnen verlaufenden L.-Kapillaren (Blutkapillaren) enthalten in den Wänden die Von-Kupffer-Sternzellen, die als Bindegewebszellen Speicher- und Abwehrfunktion haben. Die L.-Zellen, die die L.-Zellbalken aufbauen, produzieren die Gallenflüssigkeit, die sich in den Gallenkapillaren sammelt und über die Gallengänge zur Gallenblase bzw. zum Zwölffingerdarm geleitet wird. Der Flüssigkeitsstrom in den Gallenkapillaren verläuft in umgekehrter Richtung wie der Blutstrom in den Blutkapillaren. Das Bindegewebsfeld zw. den L.-Läppchen, das die Arterie, die Vene und den Gallengang enthält, bezeichnet man als glissonsche Trias (Glissondreieck). Die L. nimmt eine zentrale Stellung im Stoffwechsel ein. Zu ihren Aufgaben gehören: Verwertung der Kohlenhydrate, v. a. Bildung und Speicherung von Glykogen, das nach Bedarf in Traubenzucker umgewandelt und dem Blut zugeführt wird; im Eiweißstoffwechsel bes. die Ausscheidung der Endprodukte wie Harnstoff und Harnsäure in das Blut; Bildung eines großen Teils des Fibrinogens; Absonderung von Gallensaft mit den für die Fettverdauung wichtigen Gallensäuren; Entgiftung der über die Pfortader vom Darm aufgenommenen Stoffe.
II Leber,
1) Georg, Gewerkschafter und Politiker (SPD), * Obertiefenbach (Rhein-Lahn-Kreis) 7. 10. 1920; Maurer, 1957-66 Vors. der IG Bau, Steine, Erden, 1957-83 MdB, war 1966-72 Bundesverkehrs-, 1972-78 Bundesverteidigungsmin. und 1979-83 Vizepräs. des Dt. Bundestages.
2) Julius, Politiker (SPD), * Biesheim (Elsass) 16. 11. 1891, ✝ (hingerichtet) Berlin 5. 1. 1945; 1924-33 MdR, 1933-37 im KZ, stand danach im engen Kontakt zum Kreisauer Kreis und beteiligte sich an den Vorbereitungen zum 20. Juli 1944; am 4. 7. 1944 verhaftet und am 20. 10. zum Tode verurteilt.
I Leber(Hepar), größte, bei den Säugetieren und beim Menschen im Oberbauch unter der rechten Zwerchfellkuppel liegende Drüse der Wirbeltiere. Ihr Gewicht beträgt beim Menschen ungefähr 1 500 g. Die L. ist äußerlich durch eine Furche in einen größeren rechten und einen kleineren linken L.-Lappen gegliedert. Die L.-Pforte, eine Vertiefung an der Eingeweideseite der L., markiert die Ein- bzw. Austrittsstelle der Blutgefäße und Gallengänge. Die Versorgung der L. mit sauerstoffreichem Blut erfolgt über die L.-Arterie, mit nährstoffreichem über die Pfortader. Das verbrauchte Blut fließt durch die L.-Vene ab. Die Pfortader zweigt sich in der L. auf und tritt an die L.-Läppchen (Durchmesser 1-2 mm), in deren Zentrum eine Zentralvene verläuft. Zu dieser Zentralvene sind die L.-Zellbalken strahlenförmig angeordnet. Die zw. ihnen verlaufenden L.-Kapillaren (Blutkapillaren) enthalten in den Wänden die Von-Kupffer-Sternzellen, die als Bindegewebszellen Speicher- und Abwehrfunktion haben. Die L.-Zellen, die die L.-Zellbalken aufbauen, produzieren die Gallenflüssigkeit, die sich in den Gallenkapillaren sammelt und über die Gallengänge zur Gallenblase bzw. zum Zwölffingerdarm geleitet wird. Der Flüssigkeitsstrom in den Gallenkapillaren verläuft in umgekehrter Richtung wie der Blutstrom in den Blutkapillaren. Das Bindegewebsfeld zw. den L.-Läppchen, das die Arterie, die Vene und den Gallengang enthält, bezeichnet man als glissonsche Trias (Glissondreieck). Die L. nimmt eine zentrale Stellung im Stoffwechsel ein. Zu ihren Aufgaben gehören: Verwertung der Kohlenhydrate, v. a. Bildung und Speicherung von Glykogen, das nach Bedarf in Traubenzucker umgewandelt und dem Blut zugeführt wird; im Eiweißstoffwechsel bes. die Ausscheidung der Endprodukte wie Harnstoff und Harnsäure in das Blut; Bildung eines großen Teils des Fibrinogens; Absonderung von Gallensaft mit den für die Fettverdauung wichtigen Gallensäuren; Entgiftung der über die Pfortader vom Darm aufgenommenen Stoffe.
II Leber,
1) Georg, Gewerkschafter und Politiker (SPD), * Obertiefenbach (Rhein-Lahn-Kreis) 7. 10. 1920; Maurer, 1957-66 Vors. der IG Bau, Steine, Erden, 1957-83 MdB, war 1966-72 Bundesverkehrs-, 1972-78 Bundesverteidigungsmin. und 1979-83 Vizepräs. des Dt. Bundestages.
2) Julius, Politiker (SPD), * Biesheim (Elsass) 16. 11. 1891, ✝ (hingerichtet) Berlin 5. 1. 1945; 1924-33 MdR, 1933-37 im KZ, stand danach im engen Kontakt zum Kreisauer Kreis und beteiligte sich an den Vorbereitungen zum 20. Juli 1944; am 4. 7. 1944 verhaftet und am 20. 10. zum Tode verurteilt.