Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lebenserwartung
Lebens|erwartung,die durchschnittl. Lebensdauer, die Individuen einer Organismenart oder einer Population zu erwarten haben. In der Bevölkerungsstatistik wird als mittlere L. eines Neugeborenen die wahrscheinl. Zahl der Jahre bezeichnet, die ein Neugeborenes entsprechend den herrschenden Sterbeverhältnissen (Sterblichkeit) eines Beobachtungszeitraums leben wird. Sie wird anhand von Sterbetafeln errechnet, i. d. R. getrennt nach männlich und weiblich. Ferner wird sie auch für jedes Lebensalter errechnet. Diese altersspezif. mittlere L. gibt dann an, wie viele Jahre ein Mensch eines bestimmten Alters wahrscheinlich noch leben wird; sie steigt in den ersten Lebensjahren an, nachdem die Gefahren des Säuglingsalters überwunden sind, und sinkt dann wieder ab. Die mittlere L. von Neugeborenen hat sich in den Ind.ländern in weniger als einem Jh. verdoppelt und stieg z. B. in Dtl. von rd. 35 Jahren Ende des 19. Jh. auf 50 bzw. 60 Jahre vor dem Ersten bzw. Zweiten Weltkrieg. Die L. bei der Geburt liegt heute in vielen Ind.ländern mittlerweile um die 73 Jahre bei Männern und um 80 Jahre bei Frauen. Die um rd. 7 Jahre höhere L. der Frauen (Ausnahmen bilden meist islam. Länder) ist in den Ind.ländern stärker ausgeprägt als in den Entwicklungsländern und nimmt in Ersteren noch zu. Sie wird auf das Zusammenwirken verschiedenster Faktoren (z. B. genet. und hormonelle), Gesundheitsverhalten, Ernährung, Umgang mit Stress und seel. Belastungen zurückgeführt.
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