Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Le Corbusier
Le Corbusier[le kɔrby'zje], eigtl. Charles-Édouard Jeanneret-Gris, frz.-schweizer. Architekt, * La Chaux-de-Fonds 6. 10. 1887, ✝ Roquebrune-Cap-Martin (Dép. Alpes-Maritimes) 27. 8. 1965; fand neue Formen des Stahlbetonbaus, dessen auf wenige Stützen (Pilote) beschränktes System tragende Wände entbehrlich machte und somit die Möglichkeit zu völlig freien Grundrisslösungen, der Abhebung des 1. Geschosses vom Erdboden und durchlaufenden Fensterzonen bot (zwei Häuser in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart, 1927, u. a.). Nach dem Zweiten Weltkrieg zeigten seine Bauten skulpturale Formen, Materialverwendung im Sinne des Brutalismus und in monumentalem Maßstab (Wohneinheiten in Marseille, 1947-52, in Berlin, 1957). Le C., auch als Städteplaner tätig, entwarf u. a. seit 1950 den Bebauungsplan für die ind. Stadt Chandigarh, in der er auch mehrere Gebäude errichtete. Eines seiner bekanntesten Werke wurde die Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp (1950-54), ein nicht an geometr. Ordnungen gebundener, sondern nach plast. Vorstellungen gestalteter Bau.
Literatur:
W. Boesiger Le Corbusier 1910-65, bearb. v. u. a. Zürich 41993.
Vogt, A. M.: Le Corbusier, der edle Wilde. Zur Archäologie der Moderne. Braunschweig u. a. 1996.
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Ansicht: Le Corbusier