Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lange
Lạnge,1) Christian, norweg. Politiker, * Stavanger 17. 9. 1869, ✝ Oslo 11. 12. 1938; Pazifist, 1909-33 Gen.-Sekr. der Interparlamentar. Union und 1920-37 norweg. Vertreter im Völkerbund; erhielt 1921 zus. mit H. Branting den Friedensnobelpreis.
2) [læng], Dorothea, amerikan. Fotografin, * Hoboken (N. J.) 26. 1. 1895, ✝ Marin County (Calif.) 11. 10. 1965; trat 1935-42 mit sozial engagierten Dokumentarbildberichten hervor; arbeitete 1954-55 für die Ztschr. »Life«, ab 1958 als Bildreporterin in Asien, Südamerika und im Nahen Osten.
3) Friedrich Albert, Philosoph, Sozialpolitiker, * Wald (heute zu Solingen) 28. 9. 1828, ✝ Marburg 21. 11. 1875; bejahte den Materialismus als naturwissenschaftl. Methode, wies ihn jedoch als Metaphysik und Weltanschauung zurück (»Gesch. des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart«, 2 Bde., 1866). Den dt. Pragmatismus begründend, erblickte L. den Sinn von Religion, Metaphysik und Kunst nicht in der Wahrheitsermittlung, sondern im Nutzen für den Menschen.
4) Hartmut, Schriftsteller, * Berlin 31. 3. 1937; war Dramaturg am Dt. Theater in Berlin (Ost), ab 1965 in Berlin (West), seitdem auch als Regisseur tätig; setzte sich in Dramen und Fernsehfilmen mit kultur- und gesellschaftspolit. Themen auseinander (»Marski«, 1965; »Die Gräfin von Rathenow«, 1969); Hörspiele, Prosa (»Die Selbstverbrennung«, R., 1982; »Die Ermüdung«, 1988; »Schnitzlers Würgeengel«, Nov., 1995).
5) Helene, Führerin der dt. Frauenbewegung, * Oldenburg (Oldenburg) 9. 4. 1848, ✝ Berlin 13. 5. 1930; Lehrerin, forderte u. a. Neuordnung des Mädchenschulwesens unter weibl. Einfluss und unter Leitung von wiss. vorgebildeten Lehrerinnen. An der Spitze des von ihr gegr. »Allg. dt. Lehrerinnenvereins« übernahm sie die geistige Führung der Frauenbewegung (Ztschr. »Die Frau«, seit 1893). - Werke: Die Frauenbewegung in ihren modernen Problemen (1908); Lebenserinnerungen (1921); Kampfzeiten (2 Bde., 1928).
6) Horst, Schriftsteller, * Liegnitz 6. 10. 1904, ✝ München 6. 7. 1971;
mit der Lyrikerin Oda Schaefer; gestaltete in seinen Romanen (»Schwarze Weide«, 1937; »Ein Schwert zw. uns«, 1952) ein düsteres Bild des Daseins; auch Lyrik und Erzählungen.
7) Jessica, amerikan. Filmschauspielerin, * Cloquet (Minn.) 20. 4. 1949; gehört zu den Charakterstars Hollywoods (»Wenn der Postmann zweimal klingelt«, 1981; »Tootsie«, 1982; »Sweet dreams«, 1985; »Music Box«, 1990; »Kap der Angst«, 1992; »Blue sky«, 1994; »Rob Roy«, 1995).
8) Oskar, poln. Volkswirtschaftler und Statistiker, * Tomaszów Mazowiecki 27. 7. 1904, ✝ London 2. 10. 1965; Prof. in Chicago und Warschau, 1945-48 poln. Botschafter in den USA, seit 1949 Mitgl. des ZK der poln. KP; Arbeiten zur Ökonometrie und zur Theorie der sozialist. Wirtschaftsordnung und -planung.
9) Samuel Gotthold, Dichter, * Halle (Saale) 22. 3. 1711, ✝ Beesenlaublingen (Kr. Bernburg) 25. 6. 1781; verfocht zunächst die Ideen Gottscheds und gründete mit I. J. Pyra eine »Gesellschaft zur Förderung der dt. Sprache, Poesie und Beredsamkeit«; später bezogen beide gegen Gottsched Position. Sammlung »Thyrsis' und Damons freundschaftl. Lieder« (Hg. mit J. J. Bodmer, 1745, erweitert 1749).
10) Thomas, Ruderer, * Eisleben 27. 2. 1964; u. a. Olympiasieger 1988 und 1992 (Einer) sowie Weltmeister 1985 (Doppelzweier), 1987, 1989, 1991 und 1993 (Einer).
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