Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ladakh
Ladakh,Hochgebirgslandschaft zw. dem Himalaja und dem Karakorum, zu beiden Seiten des oberen Indus, gehört zu Kaschmir. Der höchste Berg ist der Saser Kangri (7 672 m ü. M.). Auf das gesamte Gebiet von L. (rd. 96 000 km2) erhebt Indien Anspruch, de facto gehören jedoch nur 58 321 km2 zum Distr. L. des ind. Bundesstaates Jammu and Kashmir. Die Bev. besteht aus den sesshaften Ladakhi, die Bewässerungsanbau (Getreide, Hülsenfrüchte, Obst) betreiben, und den Khampa, die Halbnomaden sind und Vieh züchten. Die Ladakhi des ind. Distrikts L. sind überwiegend Anhänger des Lamaismus (mehrere Klöster, u. a. Alchi, Lamayuru, Shey, Tikse, Hemis, Anziehungspunkte des bed. Tourismus), daher wird L. auch Klein-Tibet genannt. Marktort und Distrikthauptstadt ist Leh (3 520 m ü. M.; 9 000 Ew.). - L. war Teil des ersten tibet. Reiches (bis 9./10. Jh.), dann selbstständiges Königreich, 1834-42 vom Raj von Jammu erobert. Nach Festlegung der Demarkationslinie in Kaschmir (1949) kam der größere Teil L.s an Indien, der kleinere, nordwestl. (Baltistan) an Pakistan. Im indisch-chines. Grenzkonflikt (1962) besetzten chines. Truppen den NO.
Literatur:
Brauen, M.: Feste in L. Graz 1980.
Keilhauer, A. u. P.: L. u. Zanskar. Köln 51990.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Ladakh