Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Lacke
Lacke,Sammelbez. für flüssige oder pulverförmige Substanzen zur Erzeugung von Anstrichen mit spezif. Eigenschaften, wie Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse, mechan. oder chem. Beständigkeit oder/und dekoratives Aussehen. Als Bindemittel wird der nicht flüchtige Anteil eines L. ohne Pigmente und Füllstoffe bezeichnet. Es besteht aus Filmbildnern (z. B. Kunst- und Naturharze) und gegebenenfalls Weichmachern, Trockenstoffen u. a. Hilfsstoffen. Lackfarben enthalten Pigmente, Klar-L. sind pigmentfrei.
Man kennzeichnet L. nach dem Bindemittel (z. B. Alkydharz-L., Bitumen-L., Nitro-L., Öl-L.), aber auch nach dem Lösungsmittel (z. B. Spiritus-L., Wasser-L.), nach der Reihenfolge im Anstrichaufbau (z. B. Deck-L.), nach Art der Trocknung (z. B. Einbrenn-L.), nach Art der Anwendung (z. B. Tauch-L., Draht-L.) oder nach dem Lackierobjekt (z. B. Boots-L.).
Die Filmbildung (Trocknung) kann durch Verdampfen des Lösungsmittels (z. B. bei Nitro-L.), durch Verdampfen von Wasser aus Dispersionen polymerer Stoffe oder durch Abkühlung geschmolzener Stoffe (z. B. bei Pulver-L.) auf physikal. Weise erfolgen. Bei der chem. Trocknung bilden sich vernetzte Polymere, die durch Lösungsmittel nicht mehr gelöst werden. Es wird dabei zw. oxidativ trocknenden (z. B. mit trocknenden Ölen modifizierte Alkydharze), kalthärtenden (z. B. Zweikomponenten-Reaktions-L. auf der Basis von Epoxidharz oder Polyurethan) und ofentrocknenden L. (z. B. Einbrenn-L.) unterschieden.
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