Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
kroatische Kunst.
kroatische Kunst.Gleichzeitig mit karoling. Bauten in Oberitalien entstanden in den adriat. Küstenstädten Kirchen, die an die spätantik-frühchristl. Tradition anknüpften (Donatuskirche in Zadar, 810-815). Hauptwerke aus roman. Zeit sind die Anastasiuskathedrale in Zadar (1285), die Holzportale (1214) der Kathedrale in Split und die Portalreliefs (1240) der Kathedrale in Trogir. Die Gotik begann sich erst im 14. Jh. durchzusetzen, an der Küste v. a. nach venezian. Vorbild (Kreuzgang des Franziskanerklosters in Dubrovnik, 1327-48). Dubrovnik erlangte besondere Bedeutung für die Ausbreitung der italien. Renaissance (Fürstenpalast, 15./16. Jh., Palais Sponza, 1516-22).
Im 17. und 18. Jh. wurde die k. K. durch die Herrschaft Venedigs in Dalmatien und die Türken (Wohnhäuser, Brücken, Moscheen) im Landesinnern geprägt. Unter italien. Einfluss entstanden zahlreiche Kirchen in Dubrovnik (Dom, 1671-89; St. Vlaho, 1707-15). Auch die österr. Barockbaukunst machte ihren Einfluss geltend (Katharinenkirche in Zagreb). Malerei und Plastik zeigten ebenfalls Anlehnungen an den italien. wie an den österr. Barock. Mit V. Karas, der Porträts im Stil des sentimentalen Klassizismus schuf, begann sich langsam im Sinne einer nat. Kultur eine neue k. K. zu entfalten. Es folgten F. Kikerez und N. Mašić mit Motiven aus dem Volksleben und mit Landschaftsdarstellungen. Daneben setzte sich auch der Akademismus mit antiken und nat. Stoffen stärker durch (V. Bukovac). Ende des 19. Jh. traten in der Malerei O. Iveković, M. K. Zrnzić, M. Kraljević, J. Račić, V. Bečić hervor, in der Plastik I. Rendić, R. Frangeš-Mihanović, T. Rosandić. V. a. im 20. Jh. nahmen die Künstler Anregungen aller wichtigen internat. Strömungen auf; in der Architektur u. a. H. Bollé und der O.-Wagner-Schüler V. Kovačić, der 1906 den »Klub kroat. Architekten« begründete; in der Plastik u. a. I. Meštrović, A. Augustinčić, V. Bakić; in der Malerei und Grafik u. a. K. Hegedusić. - Infolge des serbisch-kroat. Krieges 1991 wurden bed. Kunstdenkmäler (u. a. in Dubrovnik, Split, Vukovar) schwer zerstört.
Literatur:
R. Ivančević. Die Kunstschätze Kroatiens, bearb. v. A. d. Kroat. Belgrad 1986.
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