Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
koptische Kunst
kọptische Kunst,die Kunst der christl. Nachkommen der Ägypter des Altertums, die hellenistisch-röm., byzantin., syr. und arab. Einflüsse aufnahm, seit dem 5. Jh. eine eigene Formensprache ausbildete und bis ins 9. Jh. eine Blütezeit erlebte. Sie beeinflusste die Kunst im christl. Nubien und Äthiopien, auch die frühe ir. und die merowing. Kunst. Die Kirchenbauten wurden meist mit Kuppeln überwölbt, beliebt war die Dreikonchenanlage. Bed. Bauwerke der Frühzeit sind die Basiliken von Deir al-Abiad (5. Jh.) und von Abu Mena, (6. Jh.). Die in Klosterkirchen z. T. erhaltenen Wandmalereien, die Bauplastik, Textilarbeiten, Grabsteinreliefs, Elfenbein- und Holzschnitzereien neigen zu ornamentaler, flächenhaft linearer Gestaltung mit z. T. antik-myth. Gehalt, dann auch mit christl. Thematik.
Literatur:
Zaloscer, H.: Zur Genese der k. K. Ikonographische Beiträge. Wien u. a. 1991.
Ägypten, Schätze aus dem Wüstensand. Kunst u. Kultur der Christen am Nil, hg. v. M. von Falck u. F. Lichtwark, Ausst.-Kat. Gustav-Lübcke-Museum, Hamm. Wiesbaden 1996.
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Ansicht: koptische Kunst