Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Künstlervereinigungen
Künstlervereinigungen,berufsständ. Interessenverbände von Künstlern oder Zusammenschlüsse von Vertretern bestimmter Kunstrichtungen mit dem Ziel, die Interessen der Künstler in der Gesellschaft wahrzunehmen und ihre künstler. Intentionen durchzusetzen. K. waren im MA. die Bauhütten, künstler. Werkstätten, Zünfte und Gilden. Im 16.-18. Jh. schlossen sich Künstler in Akademien zus. (Accademia di San Luca in Rom, 1577; Akademie der Malerei und Skulptur in Paris, 1648). Gegen deren Vorherrschaft richteten sich die im 19. und 20. Jh. gegr. K.: der Lukasbund der Nazarener, die Präraffaeliten, die Schule von Barbizon, die Peredwischniki. - Künstler. Widerstand organisierte sich im »Salon des Refusés« in Paris 1863, in den Sezessionen von München 1892, Wien 1897, Berlin 1898, deren überregionale Organisation der Dt. Künstlerbund (1903) wurde; 1907 kam der Dt. Werkbund hinzu. Neben diesen beiden K. bestehen heute in Dtl. u. a.: der Bund Dt. Landesberufsverbände bildender Künstler e. V., der Westdt., Niedersächs. und Baden-Württemberg. Künstlerbund e. V., die Industriegewerkschaft Medien - Druck und Papier, Publizistik und Kunst (IG Medien), die Gedok. - Von stilistisch gebundenen K. wurden v. a. die Brücke (1905), der Blaue Reiter (1911) und De Stijl (1917) berühmt. 1919 formierten sich die Surrealisten und das Bauhaus entstand. Jüngere K.: Cobra (Amsterdam), Zero und Zebra (Dtl.), Groupe de Recherche d'Art Visuel (GRAV, Frankreich).
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