Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kultur
Kultur[lat. »Bebauung«, »Pflege« (des Körpers und Geistes), »Ausbildung«] die,
1) Gesamtheit der typ. Lebensformen größerer Gruppen einschließlich ihrer geistigen Aktivitäten, bes. der Werteinstellungen. K. gilt im weitesten Sinn als Inbegriff für all das, was der Mensch geschaffen hat, im Unterschied zum Naturgegebenen. Die materielle K., die techn. Grundlagen des Daseins samt deren materiellen Produkten (Obdach, Kleidung, Werkzeug, Gerät), wird heute nicht mehr in der früher geübten Weise zu einer geistigen K. in Gegensatz gestellt. I. e. S. bezeichnet K. alle Bereiche der menschl. Bildung im Umkreis von Erkenntnis, Wissensvermittlung, eth. und ästhet. Bedürfnissen. K. wird auch bedeutungsgleich mit Kultiviertheit verwendet, z. B. im Hinblick auf die zwischenmenschl. Kommunikation (Gesprächs-, Konflikt-, Streitkultur). (Zivilisation)
Literatur:
Elias, N.: Über den Prozeß der Zivilisation, 2 Bde. Frankfurt am Main 191995.
Inglehart, R.: Kultureller Umbruch. Wertwandel in der westl. Welt. A. d. Engl. Neuausg. Frankfurt am Main u. a. 1995.
Irmscher, J.: Der Begriff der K. - Ursprünge u. Entwicklung, in: Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd. 10. Velten 1996, H. 1.
2) auf geeigneten Nährböden gezüchtete Bakterien oder Zellarten; auch das Züchtungsverfahren selbst.
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