Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kubismus
Kubịsmus[von lat. cubus »Würfel«] der, Richtung der modernen Kunst, die, in Anlehnung an die neu entdeckte afrikan. Kunst, auf einer Umsetzung des im Bildwerk wiedergegebenen Gegenstandes in kubist. Formelemente basiert. Den Boden bereitete P. Cézanne, der in der Malerei die Natur auf geometr. Körper zurückführte. G. Braque und bald darauf auch Picasso entwickelten 1907 das kubist. Darstellungsverfahren; Picasso malte 1907 (beeinflusst von afrikan. Plastik) das programmat. Werk »Les Demoiselles d'Avignon« (New York, Museum of Modern Art). Der K. begann als analyt. Kubismus: Objektrepräsentation in einer facettierten Simultaneität versch. Ansichten. J. Gris integrierte 1912 Realitätsfragmente (Zeitungsausschnitte u. a.) in die Collagen und begründete damit den synthet. Kubismus: Die Facettierung des Bildgegenstandes wird aufgegeben, das Bild (die Collage) wird getragen von zueinander geordneten Flächen bzw. Ebenen (Farbperspektive). Der K. wurde in den 20er-Jahren von der europ. Avantgarde übernommen. In enger Verbindung zu ihm stand der Orphismus. Kubist. Plastiken schufen v. a. Picasso, A. Archipenko, H. Laurens und J. Lipchitz.
Literatur:
Apollinaire, G.: Die Maler des K. Zürich 1989.
Die Entstehung des K. Eine Neubewertung, Beiträge v. F. Metzinger u. a. Aus dem Frz. Frankfurt am Main 1990.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Kubismus