Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kronstadt
Kronstadt,1) (rumän. Braşov), Hauptstadt des Bez. K. in Rumänien, im Burzenland (Siebenbürgen), am N-Rand der Südkarpaten, 319 900 Ew.; Univ. (1971), Theater, Oper, Museen; Fahrzeug-, Maschinenbau, chem., Baustoff-, Textil-, Nahrungsmittelind., Erdöl- und Holzverarbeitung. In der Nähe das Wintersportzentrum Poiana Braşov.- Mittelpunkt der Stadt ist die spätgot. »Schwarze Kirche« (1477 vollendet, im 18. Jh. verändert), ferner Rathaus (15. Jh., später barockisiert, jetzt Heimatmuseum), ehem. Zunfthaus (16. Jh.), Bartholomäuskirche (13.-15. Jh., Kirchenburg) und griechisch-orth. Nikolauskirche (15./16. Jh., 1751 erneuert); Reste der Stadtumwallung des 15. Jahrhunderts.- K. entwickelte sich um eine 1211 vom Dt. Orden gegr. Burg, wurde Hptst. des Burzenlandes und durch J. Honterus seit 1542 Mittelpunkt der Reformation in Siebenbürgen; kam 1920 von Ungarn an Rumänien.
2) (russ. Kronschtadt, 1703-23 Kronschlot), Stadt auf der Insel Kotlin im O des Finn. Meerbusens, westlich von Sankt Petersburg, Russland, 45 200 Ew.; Handels- und Kriegshafen.- K., 1703/04 als Seefestung erbaut, wurde wichtigster russ. Flottenstützpunkt in der Ostsee. In der Oktoberrevolution 1917 waren die in K. stationierten Matrosen eine der Hauptstützen der Bolschewiki. Der Kronstädter Aufstand (2.-18. 3. 1921), in dem sich 16 000 Matrosen gegen die bolschewist. Einparteienherrschaft erhoben, wurde durch die Rote Armee niedergeschlagen.
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