Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Krimtataren
Krịmtataren,urspr. auf der Krim siedelndes, von Feldanbau, Viehhaltung und Fischfang lebendes Turkvolk; sunnit. Muslime; entstanden beim Zerfall der Goldenen Horde v. a. aus unterworfenen Kumanen u. a. Turkstämmen, vermischt mit Krimgoten, Slawen u. a. Europäern. Die K., seit 1783 unter russ. Herrschaft und durch Abwanderung in die Türkei stark dezimiert, wurden 1944 wegen angebl. Kollaboration mit Dtl. nach Mittelasien (v. a. Usbekistan) unter erhebl. Verlusten deportiert. Obwohl bereits 1967 die offizielle Rehabilitierung der K. erfolgte, wurde erst 1989 die Rückkehr der heute etwa 500 000 K. gestattet; Ende 1994 lebten wieder 260 000 K. auf der Krim. Kleinere Gruppen leben in Bulgarien, Rumänien, Polen und den USA; etwa 5 Mio. Nachfahren in der Türkei, weitgehend im türk. Volk aufgegangen.
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