Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kreuzigung Jesu Christi.
Kreuzigung Jesu Chrịsti.Nach den Passionsberichten der Evangelien wurde Jesus auf röm. Art gekreuzigt (Kreuzigung). Am Kreuz wurde eine Tafel mit dem Schuldvorwurf angebracht (I. N. R. I.; Jesus Christus). - In der bildenden Kunst ist die K. J. C. das zentrale Thema der christl. Ikonographie und die wichtigste Darstellung innerhalb der Passion. Früheste Beispiele (5. Jh.) zeigen Christus zw. den beiden Schächern, dann meist zw. Maria und Johannes, auch mit Longinus und Stephaton, seit der karoling. Zeit mit der Ecclesia und Synagoge. Auffällig ist, dass in Darstellungen der K. J. C. in den ersten sechs Jahrhunderten Christus lebend mit offenen Augen am Kreuz erscheint (als Ausdruck der Überwindung des Todes). Später wurde der tote oder sterbende Christus mit Dornenkrone und in qualvollem Leiden stärker betont. Die meisten frühmittelalterl. Fassungen sind Werke der Malerei oder der Kleinplastik (Elfenbeinreliefs). Große Bildwerke entstanden in otton. Zeit in Dtl. (Gero-Kruzifix, Kölner Dom), auch als Triumphkreuze auf den Triumphbalken oder der Lettnerschranke zw. Chor und Langhaus des Kirchenraumes (Halberstadt, Dom, um 1220/30, u. a.). Sehr verbreitet waren seit dem Spät-MA. volkreiche Kreuzigungsdarstellungen, die das Geschehen auf dem Kalvarienberg (Golgatha) schildern. Im 19. Jh. wurde auf ikonograph. Vorbilder älterer Epochen zurückgegriffen. Im 20. Jh. erhält das Thema z. T. neue inhaltl. Bezüge u. a. in Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt, individuellen oder sozialen Nöten (M. Slevogt, M. Beckmann, O. Dix, F. Cremer).
▣ Literatur:
Hürkey, E.: Das Bild des Gekreuzigten im Mittelalter. Worms 1983.
⃟ Beutler, C.: Der Gott am Kreuz. Hamburg 1986.
Kreuzigung Jesu Chrịsti.Nach den Passionsberichten der Evangelien wurde Jesus auf röm. Art gekreuzigt (Kreuzigung). Am Kreuz wurde eine Tafel mit dem Schuldvorwurf angebracht (I. N. R. I.; Jesus Christus). - In der bildenden Kunst ist die K. J. C. das zentrale Thema der christl. Ikonographie und die wichtigste Darstellung innerhalb der Passion. Früheste Beispiele (5. Jh.) zeigen Christus zw. den beiden Schächern, dann meist zw. Maria und Johannes, auch mit Longinus und Stephaton, seit der karoling. Zeit mit der Ecclesia und Synagoge. Auffällig ist, dass in Darstellungen der K. J. C. in den ersten sechs Jahrhunderten Christus lebend mit offenen Augen am Kreuz erscheint (als Ausdruck der Überwindung des Todes). Später wurde der tote oder sterbende Christus mit Dornenkrone und in qualvollem Leiden stärker betont. Die meisten frühmittelalterl. Fassungen sind Werke der Malerei oder der Kleinplastik (Elfenbeinreliefs). Große Bildwerke entstanden in otton. Zeit in Dtl. (Gero-Kruzifix, Kölner Dom), auch als Triumphkreuze auf den Triumphbalken oder der Lettnerschranke zw. Chor und Langhaus des Kirchenraumes (Halberstadt, Dom, um 1220/30, u. a.). Sehr verbreitet waren seit dem Spät-MA. volkreiche Kreuzigungsdarstellungen, die das Geschehen auf dem Kalvarienberg (Golgatha) schildern. Im 19. Jh. wurde auf ikonograph. Vorbilder älterer Epochen zurückgegriffen. Im 20. Jh. erhält das Thema z. T. neue inhaltl. Bezüge u. a. in Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt, individuellen oder sozialen Nöten (M. Slevogt, M. Beckmann, O. Dix, F. Cremer).
▣ Literatur:
Hürkey, E.: Das Bild des Gekreuzigten im Mittelalter. Worms 1983.
⃟ Beutler, C.: Der Gott am Kreuz. Hamburg 1986.