Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kreuz
Kreuz[aus lat. crux],
1) Astronomie: kurz für das Sternbild Kreuz des Südens; mitunter wird das Sternbild Schwan als K. des Nordens bezeichnet.
2) Heraldik: ein Heroldsbild oder gemeine Figur in den unterschiedlichsten Varianten.
3) Kartenspiel: eine Farbe der frz. Spielkarte, Treff.
4) Musik: Versetzungszeichen, das die Erhöhung eines Tones um einen Halbton vorschreibt, Zeichen ♮.
5) Religionswissenschaft und Theologie: eines der ältesten religiösen Symbole und Heilszeichen der Menschheit (z. B. Rad-K., Hakenkreuz); verkörpert in den ältesten Kulturen und Religionen u. a. das All, die Fruchtbarkeit, das Glück, die Jahreszeiten, das menschl. Leben und Schicksal, die Sonne. - In der christl. Theologie Symbol und Zeichen des durch Gott in Tod und Auferstehung Christi gewirkten Heils (Kreuzestheologie). Die Passionsberichte der Evangelien lassen keine eindeutigen Schlüsse auf die Form des K. Jesu Christi zu; als seine histor. Form gilt das lat. K., verbunden mit dem Christusmonogramm (seit dem 3. Jh. nachweisbar). Nach einer schon im 4. Jh. verbreiteten, später vielfach ausgeschmückten Legende soll die Kaiserin Helena 320 das K. Jesu Christi auf dem Golgatha aufgefunden haben. Es wurde in der Grabeskirche aufbewahrt. 614 von den Persern erbeutet, wurde es nach dem byzantin. Sieg über sie 630 nach Jerusalem zurückgebracht. Schon bald danach waren K.-Reliquien im ganzen christl. Europa verbreitet, die bedeutendsten in Konstantinopel, Rom, Paris und Trier. - Seit der Erhebung des Christentums zur alleinigen Staatsreligion im Röm. Reich wurde die Verehrung des K. öffentlich gefördert, es war christl. Symbol und Heilszeichen, aber auch kaiserl. Siegeszeichen (in hoc signo vinces). Als Altar-K. ist es erstmals Mitte des 5. Jh. in Syrien bezeugt; seit etwa 1200 in der lat. Kirche vorgeschrieben.
▣ Literatur:
Baudler, G.: Das K. Geschichte u. Bedeutung. Düsseldorf 1997.
Kreuz[aus lat. crux],
1) Astronomie: kurz für das Sternbild Kreuz des Südens; mitunter wird das Sternbild Schwan als K. des Nordens bezeichnet.
2) Heraldik: ein Heroldsbild oder gemeine Figur in den unterschiedlichsten Varianten.
3) Kartenspiel: eine Farbe der frz. Spielkarte, Treff.
4) Musik: Versetzungszeichen, das die Erhöhung eines Tones um einen Halbton vorschreibt, Zeichen ♮.
5) Religionswissenschaft und Theologie: eines der ältesten religiösen Symbole und Heilszeichen der Menschheit (z. B. Rad-K., Hakenkreuz); verkörpert in den ältesten Kulturen und Religionen u. a. das All, die Fruchtbarkeit, das Glück, die Jahreszeiten, das menschl. Leben und Schicksal, die Sonne. - In der christl. Theologie Symbol und Zeichen des durch Gott in Tod und Auferstehung Christi gewirkten Heils (Kreuzestheologie). Die Passionsberichte der Evangelien lassen keine eindeutigen Schlüsse auf die Form des K. Jesu Christi zu; als seine histor. Form gilt das lat. K., verbunden mit dem Christusmonogramm (seit dem 3. Jh. nachweisbar). Nach einer schon im 4. Jh. verbreiteten, später vielfach ausgeschmückten Legende soll die Kaiserin Helena 320 das K. Jesu Christi auf dem Golgatha aufgefunden haben. Es wurde in der Grabeskirche aufbewahrt. 614 von den Persern erbeutet, wurde es nach dem byzantin. Sieg über sie 630 nach Jerusalem zurückgebracht. Schon bald danach waren K.-Reliquien im ganzen christl. Europa verbreitet, die bedeutendsten in Konstantinopel, Rom, Paris und Trier. - Seit der Erhebung des Christentums zur alleinigen Staatsreligion im Röm. Reich wurde die Verehrung des K. öffentlich gefördert, es war christl. Symbol und Heilszeichen, aber auch kaiserl. Siegeszeichen (in hoc signo vinces). Als Altar-K. ist es erstmals Mitte des 5. Jh. in Syrien bezeugt; seit etwa 1200 in der lat. Kirche vorgeschrieben.
▣ Literatur:
Baudler, G.: Das K. Geschichte u. Bedeutung. Düsseldorf 1997.