Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kreta
Kreta(ngrch. Kriti), die größte grch. Insel im östl. Mittelmeer, 8 261 km2, umfasst als Region (mit kleinen vorgelagerten Inseln) 8 336 km 2 mit (1991) 540 100 Ew.; gebirgig (im Ida 2 456 m ü. M.), in der Tiefebene Messara üppiger Pflanzenwuchs; Klima mediterran; Wein-, Oliven- und Obstbau. Auf der rd. 45 km2 großen Lassithi-Hochebene werden (mit Bewässerung) v. a. Kartoffeln, Gemüse, Getreide angebaut. Bed. Fremdenverkehr. Die wichtigsten Städte, Rethymnon, Heraklion, Chania und Hagios Nikolaos, liegen an der N-Küste (Häfen); Univ. (1977 gegründet).
Geschichte: Unter dem Einfluss Vorderasiens (Kleinasien, Syrien), Makedoniens, der Kykladen und wohl N-Afrikas schufen die vorgrch. Kreter seit dem frühen 3. Jt. v. Chr. die minoische Kultur (ägäische Kultur). Die Insel scheint in der ersten Hälfte des 2. Jt. v. Chr. ein einheitl., von Knossos aus beherrschtes Seereich gebildet zu haben. Mit den Palästen von Knossos, Phaistos, Mallia, Kato Zakro u. a. war K. der kulturelle Mittelpunkt des Ägäischen Meeres bis in die myken. Zeit. Nach 1400 v. Chr. wurde K. von den Achaiern von der Peloponnes aus erobert und um 1200 von den Dorern besetzt, die dort eine große Zahl unabhängiger Stadtgemeinden gründeten (inschriftlich erhalten ist das Stadtrecht von Gortyn). 67 v. Chr. wurde die Insel römisch und kam 395 n. Chr. an Byzanz, war um 825-961 im Besitz der Sarazenen, dann wieder byzantinisch, kam Anfang des 13. Jh. an Venedig (nun oft Candia gen.), 1645 an die Türken. Im 19. Jh. suchte sich K. durch zahlr. Aufstände zu befreien, erhielt 1898 Selbstverw. unter grch. Einfluss und wurde 1913 mit Griechenland vereinigt. 1941-44/45 war K. von dt. Truppen besetzt.
▣ Literatur:
Schiering, W.: Funde auf K. Göttingen u. a. 1976.
⃟ Schachermeyr, F.: Die minoische Kultur des alten K. Stuttgart u. a. 21979.
⃟ Faure, P.: K. Das Leben im Reich des Minos. Stuttgart 31983.
⃟ Gallas, K.: K. von den Anfängen Europas bis zur kreto-venezian. Kunst. Köln 71993.
Kreta(ngrch. Kriti), die größte grch. Insel im östl. Mittelmeer, 8 261 km2, umfasst als Region (mit kleinen vorgelagerten Inseln) 8 336 km 2 mit (1991) 540 100 Ew.; gebirgig (im Ida 2 456 m ü. M.), in der Tiefebene Messara üppiger Pflanzenwuchs; Klima mediterran; Wein-, Oliven- und Obstbau. Auf der rd. 45 km2 großen Lassithi-Hochebene werden (mit Bewässerung) v. a. Kartoffeln, Gemüse, Getreide angebaut. Bed. Fremdenverkehr. Die wichtigsten Städte, Rethymnon, Heraklion, Chania und Hagios Nikolaos, liegen an der N-Küste (Häfen); Univ. (1977 gegründet).
Geschichte: Unter dem Einfluss Vorderasiens (Kleinasien, Syrien), Makedoniens, der Kykladen und wohl N-Afrikas schufen die vorgrch. Kreter seit dem frühen 3. Jt. v. Chr. die minoische Kultur (ägäische Kultur). Die Insel scheint in der ersten Hälfte des 2. Jt. v. Chr. ein einheitl., von Knossos aus beherrschtes Seereich gebildet zu haben. Mit den Palästen von Knossos, Phaistos, Mallia, Kato Zakro u. a. war K. der kulturelle Mittelpunkt des Ägäischen Meeres bis in die myken. Zeit. Nach 1400 v. Chr. wurde K. von den Achaiern von der Peloponnes aus erobert und um 1200 von den Dorern besetzt, die dort eine große Zahl unabhängiger Stadtgemeinden gründeten (inschriftlich erhalten ist das Stadtrecht von Gortyn). 67 v. Chr. wurde die Insel römisch und kam 395 n. Chr. an Byzanz, war um 825-961 im Besitz der Sarazenen, dann wieder byzantinisch, kam Anfang des 13. Jh. an Venedig (nun oft Candia gen.), 1645 an die Türken. Im 19. Jh. suchte sich K. durch zahlr. Aufstände zu befreien, erhielt 1898 Selbstverw. unter grch. Einfluss und wurde 1913 mit Griechenland vereinigt. 1941-44/45 war K. von dt. Truppen besetzt.
▣ Literatur:
Schiering, W.: Funde auf K. Göttingen u. a. 1976.
⃟ Schachermeyr, F.: Die minoische Kultur des alten K. Stuttgart u. a. 21979.
⃟ Faure, P.: K. Das Leben im Reich des Minos. Stuttgart 31983.
⃟ Gallas, K.: K. von den Anfängen Europas bis zur kreto-venezian. Kunst. Köln 71993.