Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kreiskolbenmotor
Kreiskolbenmotor(Rotationskolbenmotor), Verbrennungsmotor mit rotierendem Kolben. Beim Wankelmotor, der bis jetzt als einziger K. techn. Bedeutung hat, bewegt sich ein Drehkolben (Läufer), der in der Form einem Bogendreieck ähnelt, in einem fest stehenden trochoidförmigen Gehäuse. Er führt dabei eine Bewegung aus, die sich aus einer Drehung um seinen eigenen Mittelpunkt und einer Kreisbewegung dieses Mittelpunktes um den Gehäusemittelpunkt zusammensetzt. Alle drei Ecken des Drehkolbens bewegen sich entlang der Gehäusewand. Technisch wird diese Bewegung durch eine Außenverzahnung am Gehäuse und eine Innenverzahnung am Drehkolben zusammen mit dem Exzenter hervorgerufen. Die Exzenterwelle dreht sich dabei dreimal schneller um den Gehäusemittelpunkt als der Drehkolben um seinen eigenen Mittelpunkt. - Der Arbeitsvorgang nach dem Viertaktverfahren findet in den zw. Drehkolben und Gehäusewand liegenden Arbeitsräumen statt, die sich vergrößern und verkleinern und mithilfe von Ein- und Auslassschlitzen in der Gehäusewand, die vom Drehkolben gesteuert werden, den Ladungswechsel durchführen, also ansaugen, verdichten, expandieren und ausschieben. - Vorteile gegenüber dem Hubkolbenmotor: Vibrationsfreiheit (sehr gutes Laufverhalten), kompakte Bauweise, kein Ventilantrieb, günstiger Drehkraftverlauf, geringes Gewicht. Nachteile: schwierige Dichtung zw. Kolben und Gehäuse, ungünstige Brennraumform mit langen Brennwegen, höherer Kraftstoff- und Ölverbrauch, höhere Herstellungskosten, mehr unverbrannte Kohlenwasserstoffe im Abgas (dafür weniger Stickoxide), kein Dieselmotor möglich.
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