Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Krajina
Krạjina[»Grenzgebiet«], serb. Name für das seit dem 16. Jh. von Serben westlich der Save besiedelte Gebiet in Kroatien, entlang der Grenze zu Bosnien und Herzegowina, Hauptort: Knin. - Geschichte: Nach Errichtung der Militärgrenze (1578) Ansiedlung von Wehrbauern, zumeist serb. Flüchtlingen, aus dem Osman. Reich zugefallenen Gebieten (daher »K.«); kam 1881 (wieder) zu Kroatien (weitgehende Autonomie für die K.-Serben); im Zweiten Weltkrieg unter dem Ustascha-Regime blutige Verfolgung der Serben. Nach dem Verlust der Autonomie im Aug. 1990 serb. Aufstand, der im Dez. 1990 zur Proklamation einer »Serb. Autonomen Region K.« und am 19. 12. 1991 mit der Annahme einer Verf. der »Serb. Republik K.« (SRK) zur Erklärung der Unabhängigkeit führte. Im serbisch-kroat. Krieg Juli-Dez. 1991 Schauplatz schwerer Auseinandersetzungen, wurde die K. von Serbien besetzt; März 1992 Stationierung von UN-Schutztruppen und Erklärung zur Schutzzone. Ungeachtet eines zw. der SRK und Kroatien abgeschlossenen Waffenstillstandes eroberte Kroatien 1995 die K. zurück; die hier lebenden Serben flohen v. a. nach Serbien und Bosnien-Herzegowina.
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