Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Korinth
Korịnth(grch. Korinthos), Hptst. des VerwBez. (Nomos) K., Griechenland, im NO der Peloponnes, 22 700 Ew. K. liegt am Golf von K., einem 130 km langen Meeresarm, der Mittelgriechenland von der Peloponnes trennt; der Kanal von K. (6,343 km lang, 24, 5 m breit, 1881-93 angelegt) durch den Isthmus von K. verbindet ihn mit dem Saronischen Golf. - K. ist grch.-orth. Bischofssitz; hat Erdölraffinerie; chem. und elektrotechn. Ind.- Die alte Stadt lag 5 km weiter südwestlich am Fuße des Burgfelsens Akrokorinth. Erdbeben haben die Stadt wiederholt zerstört. Von dem dor. Apollontempel (um 540 v. Chr.) sind Reste erhalten; andere freigelegte Bauten stammen aus röm. Zeit.- K., im 10. Jh. v. Chr. von Dorern gegr., war in der Antike nach Athen die reichste und bedeutendste Handelsstadt im südl. Griechenland. Als Mitgl. des Peloponnes. Bundes trieb es Sparta zum Peloponnes. Krieg. 395-386 v. Chr. führte K. mit Athen, Theben und Argos gegen Sparta den Korinthischen Krieg. 337 v. Chr. geriet K. unter die Herrschaft der Makedonier; nach ihrer Vertreibung hielt es zum Achaiischen Bund (seit 243 v. Chr.); 146 v. Chr. wurde K. von den Römern zerstört, erst 44 v. Chr. durch Cäsar als röm. Bürgerkolonie neu besiedelt. Paulus gründete hier eine Christengemeinde (Korintherbriefe). Seit dem MA. stand K. unter der Herrschaft der Byzantiner, Kreuzfahrer, Venezianer, seit 1458 der Türken; 1829/30 kam es zu Griechenland. Nach dem Erdbeben von 1858 wurde Neu-K. (Nea Korinthos), 6 km nordöstlich der zerstörten Stadt, angelegt.
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Ansicht: Korinth