Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kordilleren
Kordilleren[kɔrdi'lje:rən] (span. Cordilleras), Gebirgssystem im W des amerikan. Doppelkontinents, von der Beringstraße bis Feuerland, das längste Faltengebirgssystem der Erde (über 15 000 km lang). Die nordamerikan. K. bestehen aus mehreren Gebirgszügen (Rocky Mountains, Coast Ranges, Cascade Range, Sierra Nevada, Sierra Madre), die durch Becken und Plateaus voneinander getrennt sind; höchste Erhebung ist der Mount McKinley (6 198 m ü. M.) in der Alaskakette. Die K. von Südamerika, die Anden (span. Cordilleras de los Andes), sind 7 500 km lang. Landschaftlich sind diese das mannigfaltigste Gebirge der Erde, da sie an fast allen Klimazonen Anteil haben. Sie werden von hohen (Aconcagua 6 959 m ü. M.), z. T. vulkan. Gipfeln (Sajama 6 520 m ü. M.) überragt. Im mittleren Teil nehmen die Anden eine größere Breite (bis 800 km) ein. Die weniger hohe Küstenkordillere ist nach N durch das Große Längstal Chiles vom Hauptkamm getrennt. Dieser teilt sich in die Westkordillere und die Ostkordillere, zw. denen sich in rd. 4 000 m ü. M. eine abflusslose Hochfläche (Altiplano) mit vielen Salzpfannen und Seen (Titicacasee) erstreckt. Die Schneegrenze steigt von 700 m ü. M. auf Feuerland bis über 6 000 m am Wendekreis und fällt bis zum Äquator wieder auf 4 700 m.
Die K. bilden eine wichtige Klimascheide und die Hauptwasserscheide zw. dem Pazif. und dem Atlant. Ozean. Nur wenige Bahnlinien (Transandenbahnen) und Straßen queren sie. Die K. sind reich an Erzen aller Art, bes. Kupfer, Zinn, Zink, Blei, Silber, sowie an Salz, Salpeter, Borax, Jod und Erdöl (am Anden- und Kontinentalrand).
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