Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Koordinationsverbindungen
Ko|ordinationsverbindungen,chem. Verbindungen höherer Ordnung, bei denen ein Zentralatom von mehreren Atomen, Ionen oder Molekülen, den Liganden, umgeben ist. Die Zahl der Liganden (Koordinationszahl) ist unabhängig von der Wertigkeit des Zentralatoms und hängt vom verfügbaren Raum ab. K. bilden regelmäßige räuml. Anordnungen, z. B. Tetraeder mit der Koordinationszahl 4. Die aus Zentralatom und Liganden bestehende geschlossene Atomgruppe wird kurz als Komplex bezeichnet und bei den Formelzeichen durch eckige Klammern zusammengefasst, z. B.: Natriumhexafluoroaluminat (Kryolith), Na3[AlF6]. Die K. bilden eine große Gruppe der Komplexverbindungen. - Bei den K. handelt es sich meist um Komplexionen, seltener um ungeladene Komplexe. Das Zentralatom (oder -ion) ist häufig ein Schwermetallion (meist ein Übergangsmetall-Kation), kann aber auch ein Nichtmetallatom sein. Es gibt neutrale, anionische und (seltener) kationische Liganden, z. B. Halogenid-, Hydroxid- und Cyanidionen oder Wasser-, Ammoniak- und Kohlenmonoxidmoleküle. Liganden können schwache heteropolare Bindungen (Ion-Ion-Bindung, Ion-Dipol-Bindung) zum Zentralteilchen ausbilden oder durch gemeinsame Elektronenpaare (koordinative chem. Bindung) fester gebunden sein (ältere, aber vielfach gebräuchl. Bez.: Anlagerungs- bzw. Durchdringungskomplexe). Theoretisch beschrieben werden die Bindungsverhältnisse der Komplexverbindungen heute v. a. mit der Ligandenfeldtheorie. K. mit so genannten mehrzähnigen Liganden, die mehrere Koordinationsstellen am Zentralteilchen besetzen, heißen Chelate. Mehrkernige K. enthalten mehrere Zentralatome.
Von besonderer Bedeutung sind heute u. a. Komplexe mit organ. Liganden; viele Spurenelemente sind im Körper als K. an Proteine oder einfachere Ringsysteme gebunden (z. B. Hämoglobin, Chlorophyll). Industriell werden K. zur Bildung gefärbter Komplexe für die Kolorimetrie und Textilfärbung sowie für Wasch- und Reinigungsmittel, Korrosionsschutzmittel, in der Polymerisationstechnik und chem. Analyse angewendet.
Ko|ordinationsverbindungen,chem. Verbindungen höherer Ordnung, bei denen ein Zentralatom von mehreren Atomen, Ionen oder Molekülen, den Liganden, umgeben ist. Die Zahl der Liganden (Koordinationszahl) ist unabhängig von der Wertigkeit des Zentralatoms und hängt vom verfügbaren Raum ab. K. bilden regelmäßige räuml. Anordnungen, z. B. Tetraeder mit der Koordinationszahl 4. Die aus Zentralatom und Liganden bestehende geschlossene Atomgruppe wird kurz als Komplex bezeichnet und bei den Formelzeichen durch eckige Klammern zusammengefasst, z. B.: Natriumhexafluoroaluminat (Kryolith), Na3[AlF6]. Die K. bilden eine große Gruppe der Komplexverbindungen. - Bei den K. handelt es sich meist um Komplexionen, seltener um ungeladene Komplexe. Das Zentralatom (oder -ion) ist häufig ein Schwermetallion (meist ein Übergangsmetall-Kation), kann aber auch ein Nichtmetallatom sein. Es gibt neutrale, anionische und (seltener) kationische Liganden, z. B. Halogenid-, Hydroxid- und Cyanidionen oder Wasser-, Ammoniak- und Kohlenmonoxidmoleküle. Liganden können schwache heteropolare Bindungen (Ion-Ion-Bindung, Ion-Dipol-Bindung) zum Zentralteilchen ausbilden oder durch gemeinsame Elektronenpaare (koordinative chem. Bindung) fester gebunden sein (ältere, aber vielfach gebräuchl. Bez.: Anlagerungs- bzw. Durchdringungskomplexe). Theoretisch beschrieben werden die Bindungsverhältnisse der Komplexverbindungen heute v. a. mit der Ligandenfeldtheorie. K. mit so genannten mehrzähnigen Liganden, die mehrere Koordinationsstellen am Zentralteilchen besetzen, heißen Chelate. Mehrkernige K. enthalten mehrere Zentralatome.
Von besonderer Bedeutung sind heute u. a. Komplexe mit organ. Liganden; viele Spurenelemente sind im Körper als K. an Proteine oder einfachere Ringsysteme gebunden (z. B. Hämoglobin, Chlorophyll). Industriell werden K. zur Bildung gefärbter Komplexe für die Kolorimetrie und Textilfärbung sowie für Wasch- und Reinigungsmittel, Korrosionsschutzmittel, in der Polymerisationstechnik und chem. Analyse angewendet.