Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Konstanz
Kọnstanz, 1) Landkr. im RegBez. Freiburg, Bad.-Württ., 818 km2, (1998) 262 300 Ew.
2) Krst. von 1) in Bad.-Württ., Große Krst., am Bodensee, auf der den Obersee vom Untersee trennenden Landbrücke, 70 000 Ew.; Univ., FH, Inst. für Limnologie (Bodenseeforschung) und für Kommunikations-Design, Bodensee-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung; Archäolog. Landesmuseum, Bodensee-Naturmuseum, Rosgarten-, Hus-Museum, Bibliotheken, Theater, Spielbank; Betriebe der Datenverarbeitung und Elektrotechnik, chem. Ind., Druckgewerbe; bed. Fremdenverkehr (4 Zollübergänge in die Schweiz). Zum Stadtgebiet gehört die Insel Mainau . - Münster (1089 geweiht, später verändert) mit Krypta aus dem 10. Jh., der »Schnegg« (Treppenspindel, 1438) und der Mauritiusrotunde (926) und Hl. Grab (um 1280); ehem. Dominikanerkloster (1236-1785; hier lebte der Mystiker Seuse); »Kaufhaus« am Hafen (1388; Konzilgebäude); Rathaus (1589-94); Zunfthäuser aus dem 14.-16. Jh. An der Stelle der Verbrennung des J. Hus (1415) steht der Husenstein. - Schon in kelt. Zeit besiedelt; um 300 röm. Kastell (Constạntia), vor 600 (bis 1821) Bischofssitz. Im Frieden von K. (25. 6. 1183) bestätigte Kaiser Friedrich I. Barbarossa den lombard. Städten ihre Selbstverwaltung. 1192-1548 Reichsstadt. 1414-18 Konstanzer Konzil. 1430 parität. Verteilung der Sitze im Rat zw. Zünften und Patriziat; 1548-1806 vorderösterr. Landstadt; 1806 an Baden. - Das ehem. Bistum, gegr. um 600, wurde 1803 säkularisiert, 1821 zugunsten des Erzbistums Freiburg i. Br. aufgehoben.
Literatur:
Gesch. der Stadt K. 6 Bde. Konstanz 1989-96.
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