Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Konstantin
Kọnstantin,Herrscher:
Römisches Reich:
1) K. I., der Große (lat. Flavius Valerius Constantinus),Kaiser (306-337), * Naissus (heute Niš) 27. 2. 272 oder 273 (oder um 280?), ✝ bei Nikomedia 22. 5. 337; Sohn des Constantius I. Chlorus; besiegte 312 seinen Gegner Maxentius an der Milvischen Brücke, 324 Licinius bei Adrianopel und Chrysopolis und wurde Alleinherrscher. K. begünstigte das Christentum (Toleranzedikt von Mailand, 313) und bahnte damit dessen Entwicklung zur Staatsreligion an (Sonntagsheiligung, Kirchenbauten, Gerichtshoheit für die Bischöfe). Zur Schlichtung des Arian. Streits berief er 325 das Konzil von Nicaea ein, an dessen Entscheidungen er wesentlich mitwirkte. 330 verlegte er den Kaisersitz von Rom nach Byzanz (Konstantinopel). K. vollendete die Neugestaltung der inneren Ordnung des Röm. Reiches (Fortführung der Heeres- und Verw.reform Diokletians). Er sicherte die Reichsgrenzen gegen Franken, Alemannen, Goten und Sarmaten. Vor seinem Tod ließ er sich von Bischof Eusebius taufen. Obwohl die Hinrichtung seines ältesten Sohnes Crispus und seiner Gattin Fausta einen Schatten auf ihn warf, feiert die christl. Überlieferung K. als Vorbild des wahren Herrschers. Er gehört zu den Heiligen der armen., grch. und russ. Kirche; Tag: 21. 5. - Nach K.s Tod wurde das Reich unter seinen Söhnen Konstantin II., Constantius II. und Constans aufgeteilt.
Literatur:
Bleckmann, B.: K. der Große. Reinbek 1996.
Clauss, M.: K. der Große u. seine Zeit. München 1996.
Byzantinisches Reich:
2) K. VII.,Porphyrogennetos, Kaiser (913-59), * Konstantinopel 905, ✝ ebd. 9. 11. 959; besiegte 943 die Araber; vielseitiger Schriftsteller und Künstler.
3) K. XI.,Palaiologos, auch Dragases, letzter byzantin. Kaiser (1449-53), * Konstantinopel 7. 2. 1404, ✝ ebd. 29. 5. 1453; fiel im Kampf gegen die eindringenden Türken.
Griechenland:
4) K. I., König (1913-17, 1920-22), * Athen 2. 8. 1868, ✝ Palermo 11. 1. 1923; Sohn König Georgs, versuchte im Ersten Weltkrieg neutral zu bleiben; am 11. 6. 1917 von E. Venizelos und der Entente gestürzt, am 19. 12. 1920 durch Volksabstimmung wieder gewählt; verzichtete am 27. 9. 1922 auf den Thron.
5) K. II., König (1964-73), * Psychiko (bei Athen) 2. 6. 1940; Sohn Pauls I., seit 1964
mit Prinzessin Anne-Marie von Dänemark; musste nach einem gescheiterten Gegenputsch (13. 12. 1967) gegen die seit April 1967 herrschende Militärregierung ins Exil gehen. Im Juni 1973 erklärte ihn die Junta für abgesetzt.
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