Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Komplement
Komplemẹnt[lat.] das,
1) allg.: Ergänzung, Ergänzungsstück.
2) Datenverarbeitung: das K. einer Zahl dient der Darstellung ihres negativen Werts. Bei Dualzahlen unterscheidet man zw. Einer-K. und Zweier-K. Das Einer-K. einer Zahl erhält man, indem diese Zahl von der nächstgrößeren nur aus den Ziffern 1 bestehenden Zahl subtrahiert wird; das Zweier-K. erhält man durch Addition von 1 auf das Einer-K. Das K. wird in Digitalrechnern zur Durchführung der Subtraktion verwendet, dabei wird zuerst das K. des Subtrahenden gebildet und dieses dann zum Minuenden addiert.
3) Medizin: das im Blutserum und auf Zelloberflächen vorkommende funktionelle System hochmolekularer Proteine, das bei der Infektabwehr und Beseitigung körperfremder Stoffe unter oder ohne Mitwirkung von Antikörpern eine entscheidende Bedeutung besitzt. Das K. wird v. a. spezifisch durch Antigen-Antikörper-Komplexe aktiviert, unspezifisch durch versch. Kofaktoren. Die biolog. Wirkung besteht in einer Aktivierung des Immunsystems, Zytolyse (Auflösung von Fremdzellen) und Förderung der Phagozytose durch Anlagerung an Fremdkörper (z. B. Bakterien).
4) Mengenlehre: (Komplementärmenge) das K. einer Teilmenge A von einer Grundmenge G ist die Differenz GA, d. h. die Menge aller Elemente von G, die nicht zu A gehören (häufig auch mit Ā, »A quer«, bezeichnet).
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