Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kompass
I Kọmpass[italien., zu compassare »ringsum abschreiten«, »abmessen«] der, Instrument zur Bestimmung der Himmelsrichtung, wobei v. a. Magnet-K. und Kreisel-K. von Bedeutung sind. Der Magnet-K. beruht auf der vom Erdmagnetismus ausgehenden, auf einen Magneten ausgeübten Richtkraft, die die Magnetnadel fast überall auf der Erde (ausgenommen sind die Polargebiete) in den magnet. Meridian, d. h. in die magnet. N-S-Richtung, einstellt. Da die magnet. Pole nicht mit den geograph. Polen übereinstimmen, zeigen K. eine örtlich versch. Abweichung von der N-S-Richtung, die Missweisung (Deklination). Bei kleineren K. spielt die auf einer feinen Spitze (Pinne) sitzende Nadel über der K.-Rose, einer mit Markierungen für die Himmelsrichtungen und einer Skala für weitere Unterteilungen des Vollkreises versehenen runden Scheibe. Bei größeren K. sind meist mehrere Magnetnadeln (stabförmige Dauermagnete) an der Unterseite der K.-Rose angebracht, die sich, auf einer Pinne drehend, selbst in den magnet. Meridian einstellt. Dem empfindl. Trocken-K. steht der Schwimm-K. (Fluid-K.) gegenüber, der bes. in der See- und Luftfahrt verwendet wird. Bei diesem liegt die Rose innerhalb des K.-Kessels als Schwimmkörper, der in einem Wasser-Alkohol-Gemisch mit nur geringem Auflagedruck auf der Pinne ruht. Steuer-K. werden zum Kurshalten, Peil-K. zur Ortsbestimmung verwendet. Auf Schiffen wird oft an magnetisch günstiger Stelle ein Regel-K. (Mutter-K.) aufgestellt, der die vom Schiffsmagnetismus stärker beeinflussten Tochter-K. an den Steuer- und Peilstellen überwacht. Die Fehler von Magnet-K. sind jedoch infolge der unbekannten magnet. Störungen so groß, dass sie mittlerweile nicht mehr als primäres Navigationsgerät verwendet werden, sondern nur noch als Reservegeräte. - Der Kreisel-K. nutzt die Erdrotation zum Aufsuchen der N-Richtung. Ein mit etwa 20 000 U/min rotierender axialsymmetr. Kreiselkörper ist so aufgehängt, dass seine Drehachse in die Horizontalebene gezwungen wird. Aufgrund der Kreiselgesetze versucht die Drehachse, sich parallel zur Erdrotationsachse zu stellen. Während die Horizontalebene infolge der Erddrehung ihre Lage im Raum verändert, sucht der Kreisel die Lage seiner Drehachse beizubehalten; da aber die Drehachse z. B. durch ein Pendelgewicht in der Horizontalebene gehalten wird, kann sie sich nur in Richtung des geograph. Meridians (Längenkreis) einstellen. Da der Kreisel-K. im Gegensatz zum Magnet-K. vom Magnetfeld der Erde unabhängig ist, entfallen magnet. Störungen. Die einwandfreie Funktion des Kreisel-K. wird oft mit einem Magnet-K. kontrolliert; so müssen Schiffe mit einem Kreisel-K. mindestens auch einen Magnet-K. besitzen.
II Kọmpass
(lat. Pyxis, Schiffskompass), kleines Sternbild des Südhimmels, in Mitteleuropa an Winterabenden knapp über dem südl. Horizont sichtbar.
I Kọmpass[italien., zu compassare »ringsum abschreiten«, »abmessen«] der, Instrument zur Bestimmung der Himmelsrichtung, wobei v. a. Magnet-K. und Kreisel-K. von Bedeutung sind. Der Magnet-K. beruht auf der vom Erdmagnetismus ausgehenden, auf einen Magneten ausgeübten Richtkraft, die die Magnetnadel fast überall auf der Erde (ausgenommen sind die Polargebiete) in den magnet. Meridian, d. h. in die magnet. N-S-Richtung, einstellt. Da die magnet. Pole nicht mit den geograph. Polen übereinstimmen, zeigen K. eine örtlich versch. Abweichung von der N-S-Richtung, die Missweisung (Deklination). Bei kleineren K. spielt die auf einer feinen Spitze (Pinne) sitzende Nadel über der K.-Rose, einer mit Markierungen für die Himmelsrichtungen und einer Skala für weitere Unterteilungen des Vollkreises versehenen runden Scheibe. Bei größeren K. sind meist mehrere Magnetnadeln (stabförmige Dauermagnete) an der Unterseite der K.-Rose angebracht, die sich, auf einer Pinne drehend, selbst in den magnet. Meridian einstellt. Dem empfindl. Trocken-K. steht der Schwimm-K. (Fluid-K.) gegenüber, der bes. in der See- und Luftfahrt verwendet wird. Bei diesem liegt die Rose innerhalb des K.-Kessels als Schwimmkörper, der in einem Wasser-Alkohol-Gemisch mit nur geringem Auflagedruck auf der Pinne ruht. Steuer-K. werden zum Kurshalten, Peil-K. zur Ortsbestimmung verwendet. Auf Schiffen wird oft an magnetisch günstiger Stelle ein Regel-K. (Mutter-K.) aufgestellt, der die vom Schiffsmagnetismus stärker beeinflussten Tochter-K. an den Steuer- und Peilstellen überwacht. Die Fehler von Magnet-K. sind jedoch infolge der unbekannten magnet. Störungen so groß, dass sie mittlerweile nicht mehr als primäres Navigationsgerät verwendet werden, sondern nur noch als Reservegeräte. - Der Kreisel-K. nutzt die Erdrotation zum Aufsuchen der N-Richtung. Ein mit etwa 20 000 U/min rotierender axialsymmetr. Kreiselkörper ist so aufgehängt, dass seine Drehachse in die Horizontalebene gezwungen wird. Aufgrund der Kreiselgesetze versucht die Drehachse, sich parallel zur Erdrotationsachse zu stellen. Während die Horizontalebene infolge der Erddrehung ihre Lage im Raum verändert, sucht der Kreisel die Lage seiner Drehachse beizubehalten; da aber die Drehachse z. B. durch ein Pendelgewicht in der Horizontalebene gehalten wird, kann sie sich nur in Richtung des geograph. Meridians (Längenkreis) einstellen. Da der Kreisel-K. im Gegensatz zum Magnet-K. vom Magnetfeld der Erde unabhängig ist, entfallen magnet. Störungen. Die einwandfreie Funktion des Kreisel-K. wird oft mit einem Magnet-K. kontrolliert; so müssen Schiffe mit einem Kreisel-K. mindestens auch einen Magnet-K. besitzen.
II Kọmpass
(lat. Pyxis, Schiffskompass), kleines Sternbild des Südhimmels, in Mitteleuropa an Winterabenden knapp über dem südl. Horizont sichtbar.